
Heute haben wir einen langen Spaziergang gemacht. Die kalte Winterluft tat soooo gut – auch ohne Sonnenschein. Unterwegs haben wir die ersten Kätzchen an der Korkenzieherhasel entdeckt, die vor allem im Winter den Garten ziert. Deshalb gibt es heute ein Porträt dazu:
Die Korkenzieherhasel (Corylus avellana „Contorta“) ist ein laubabwerfender Strauch, der als Zierpflanze wegen seiner auffällig gedrehten Zweige geschätzt wird. Sie gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist eine Sorte unserer einheimischen gewöhnlichen Haselnuss. Die Blätter sind breitrundlich und gekräuselt und werden im Herbst gelb.
Der Strauch wächst zunächst breit aufrecht, später bekommt er eine runde Krone und die Zweige hängen malerisch herab. Damit der Wuchs der Korkenzieherhasel gut zur Geltung kommt, sollte sie ausreichend Raum für sich haben.
Am schönsten wirkt die Korkenzieherhasel von Februar bis März, wenn die verdrehten Zweige gut sichtbar sind und die gelben männlichen Kätzchen sie schmücken. Die Blüten sind eine wichtige Pollenquelle für Bienen, da es zu dieser Zeit kaum andere blühende Pflanzen gibt.
Beliebt sind die frischen Zweige als Zimmerschmuck in der Vase oder trockene Zweige, mit Ostereiern oder anderen kleinen Dingen behängt.



Die Hasel möchte einen Standort in der Sonne oder im Halbschatten. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche, sie gedeiht aber am besten auf frischen, humosen, durchlässigen Böden.

Der Zierstrauch wird meistens auf eine Unterlage aus der gewöhnlichen Haselnuss veredelt. Aus der Basis wachsende aufrechte, nicht gedrehte Wildtriebe muss man entfernen. Sie würden die Pflanze sonst überwachsen, denn sie sind wuchskräftiger als die gedrehten Zweige. (siehe Bild unten) Seltener bekommt man Korkenzieherhaseln mit eigenen Wurzeln, bei denen diese Wurzelschösslinge nicht auftreten.
Der Strauch ist gut schnittverträglich und kann zu einem kleinen Baum erzogen werden. Da er langsam wächst, sollte der Rückschnitt wohlüberlegt erfolgen, da es dauert, bis er wieder nachwächst.
Blütezeit: Februar bis April
Licht: volle Sonne bis Halbschatten
Höhe und Breite: nach 5 Jahren 2-2,50 m, nach 10 Jahren 4 m
Sonstiges: dekorative Zweige; Pollenquelle für Bienen
Boden: anspruchslos, humos, durchlässig
Wurzel: Flachwurzler
Pflege: Wenn aus der Basis gerade, aufrechte Triebe wachsen, müssen diese entfernt werden (s.o. und Bild unten)
Partner:
Schön wirkt die Korkenzieherhasel unterpflanzt mit im Winter blühenden Zwiebelpflanzen wie Winterling (Eranthis hyemalis), Schneeglöckchen (Galanthus) und Elfenkrokus (Crocus tommasianus), besonders, wenn sie in Ruhe verwildern können – je mehr, desto schöner!
Wer viel Platz hat, um gleich mehrere im Winter attraktive Gehölze zu pflanzen, kann die Winterblüte (Chimonanthus praecox) mit zarten duftenden Blüten im Januar bis März und eine Zaubernuss (Hamamelis) mit Blüten im Januar bis März und kräftiger Herbstfärbung in die Nähe setzen. Hartriegel mit roten Zweigen z.B. (Cornus alba „Sibirica“) passen auch gut ins Winterbild.
Lenzrosen (Helleborus orientalis-Hybriden) blühen im Februar bis April und bereichern das Beet mit immergrünem, handförmig geteiltem Laub, ebenso Christrosen (Helleborus niger), die im Januar bis März blühen, die frühe Sorte „Praecox“ schon von November bis März.
Kurios: In England heißt der Strauch „Harry Lauder’s Walking Stick“. Der schottische Entertainer Harry Lauder benutzte einen der skuril gedrehten Äste als Gehstock.

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