
Der Purpur-Sonnenhut oder Rote Scheinsonnenhut (Echinacea purpurea) ist eine horstbildende winterharte Staude aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und stammt aus Nordamerika.
Seine dunkelgrünen, rau behaarten Blätter sind breitoval, laufen am Ende spitz zu und sind am Rand leicht gezähnt.
Von Juli bis September erscheinen die großen Strahlenblüten auf langen, aufrechten Stielen. Die Blütenblätter sind um eine stachelig wirkende, kegelförmige Blütenmitte herum angeordnet, die mit Röhrenblüten dicht bepackt ist und an einen Igel erinnert. Darum wird die Pflanze auch Igelkopf genannt, und der botanische Name enthält das griechische Wort "echios" für Igel.
Die indigene Bevölkerung Nordamerikas nutzte den Scheinsonnenhut als Naturheilmittel. Bei uns werden Extrakte aus der Echinacea zur Stärkung der Abwehrkräfte gegen Erkältungskrankheiten angeboten. Ihre Wirksamkeit ist allerdings umstritten.
Standort und Bedürfnisse
Echinacea purpurea fühlt sich an einem sonnigen Standort wohl und möchte frischen, nahrhaften Boden. Gelegentliche Trockenheit toleriert sie. Die Staude ist eher kurzlebig, versamt sich jedoch reichlich. Die Pflanzen sollten alle drei bis vier Jahre geteilt werden. Es wird empfohlen, sie nach der Blüte zurück zu schneiden. Dadurch sparen sie die Kraft, die sie sonst für die Bildung von Samen verbrauchen würden und sie leben dadurch länger.
Lässt man die Samenstände stehen, bleiben sie den Winter über standfest und sehen noch bis zum Frühling hübsch aus. Die dunklen Igelköpfchen wirken gut neben helleren Samenständen von Gräsern.
Ich habe mich für einen Kompromiss entschieden, der bei uns im Garten gut funktioniert: ich schneide in der ersten Zeit Verblühtes laufend weg, um die Bildung neuer Blüten anzuregen und lasse die letzten Blüten stehen, um Winterschmuck zu haben und neue Sämlinge zu bekommen.

Was passt zum Scheinsonnenhut?
Schöne Kombinationen in prärieähnlichen Pflanzungen ergeben sich mit Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum), Blauraute (Salvia yangii), Hohen Flammenblumen (Phlox paniculata), Indianernessel (Monarda), Sonnenbraut (Helenium), Wasserdost (Eupatorium purpureum) und Gräsern.
Rosa oder weißer Scheinsonnenhut gefällt mir auch kombiniert mit dem silbrig wirkenden Chinaschilf (Miscanthus sinensis) 'Morning Light' und dem silbergrauen Laub von Wollziest (Stachys byzantina), vielleicht noch ergänzt mit weißer Flammenblume (Phlox paniculata).
Mit blauen Partnern wie Blauraute oder Duftnessel 'Blue Fortune'(Agastache) wirken rosa Sonnenhüte gut vor Sträuchern mit dunkelrotem Laub wie Berberitzen (Berberis) oder rotem Perückenstrauch (Cotinus coggygria 'Royal Purple').
Weiße Echinacea purpurea wirken gut mit Blauraute, Hohem Wiesenknopf (z.B. Sanguisorba 'Red Thunder'), Hohen Fetthennen (Hylotelephium telephium) und Orient-Lampenputzergras (Pennisetum orientale) 'Karley Rose'. Auch mit gelben Blüten wie denen von Goldrute (Solidago) oder mit Kerzenknöterich in Rot oder weißem Kerzenknöterich (Persicaria amplexicaulis 'Alba') lassen sie sich kombinieren. Mit weißer Prachtkerze (Gaura lindheimeri) und fast weißer Bergminze (Calamintha nepeta) entsteht ein zartes Ton-in-Ton-Bild.
Pinkfarbene und weiße Scheinsonnenhüte sind ebenfalls ein gutes Gespann.
Zwischen die spät austreibenden Pflanzen kann man gut Frühlingszwiebeln stecken.
Auf einen Blick
Blütezeit: Juli bis September
Licht: Volle Sonne, leichter Halbschatten wird toleriert
Boden: normaler durchlässiger Gartenboden, frisch, toleriert trockene Phasen
Höhe: ca. 1 m (Sorten und Hybriden weichen teilweise von der Art ab)
Breite: 35 cm
Sonstiges: Schnittblume, Insektenmagnet
Pflege: Im Frühjahr tut etwas Kompost gut; alle drei bis vier Jahre aufnehmen und teilen; Schnitt im Herbst oder im Frühjahr (s.o.)
Insektenmagnet Scheinsonnenhut
Insekten lieben den Scheinsonnenhut! Auf den Blüten tummeln sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Bei uns im Garten sind es vor allem Tagpfauenaugen, die sich gleich zu mehreren darauf niederlassen.


Verschiedene Sorten des Scheinsonnenhutes
Die natürlich vorkommende Art Echinacea purpurea hat dunkelrosa Blüten. In ihrer Heimat heißt sie "purple coneflower" (soviel wie violette Kegelblume), bei uns ist aus dem "Violett" im Trivialnamen "Rot" geworden. Inzwischen gibt es viele Sorten in anderen Farben, die dennoch zu der Art "Roter" Scheinsonnenhut gehören. Das Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa bis Magentafarben.

(H 70-90 cm)







Scheinsonnenhut-Hybriden
Hybriden aus Kreuzungen mit dem Bleichen Sonnenhut (Echinacea pallida) oder dem Gelben Scheinsonnenhut (Echinacea paradoxa) gibt es auch in Orange und Rot. Sie sind jedoch noch kurzlebiger als der Rote Sonnenhut und seine Sorten. Wenn man im ersten Jahr die Stiele abschneidet und dadurch die Blütenbildung verhindert, sollen die Pflanzen ausdauernder sein, da sie dann ihre Kraft sparen und erst einmal kräftigere Horste bilden. Aber Hand aufs Herz – wer möchte freiwillig ein Jahr auf die Blüten verzichten?






Kombinationen mit Scheinsonnenhüten





Auftritt im Winter
Auch im Winter macht der Scheinsonnenhut noch eine gute Figur, besonders, wenn er mit Reif überzogen oder von einem Schneehäubchen gekrönt ist:


Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Roten Sonnenhut? Welche Kombinationen gefallen euch am besten?
Hinterlasst mir doch dazu unten einen Kommentar!
2 Kommentare
Liebe Susanna, ich habe ja schon vor längerem einen Post zur Gattung Echinacea auf Wurzerlsgarten veröffentlicht. Ich selber habe nach und nach alle , die ich da vorstellte (mit Angaben der leider verheerenden Ergebnisse aus der Staudensichtung Weihenstephan), verloren. Auch die von Weihenstephan mit Sternen bedachten Arten und Sorten, die beste Sorte ist sicher Echinacea purpurea 'Magnus', die lediglich eine Stabilisierung der Art bedeutet, gibt es nicht mehr in meinem Garten. Schade, denn ich liebe sie sehr, auch aus diesem Grund, werde ich im Herbst ein Kies-Sandbeet anstelle der Wiese anlegen. Das Problem, das alle Echinaceen bei mir bisher haben ist nicht der Winter im Voralpenland sondern der schwere, im Winter regennasse Lehmboden, der die Wurzeln vieler Annuellen und Stauden faulen lässt. Ich hoffe so sehr, dass ich nächstes Jahr endlich wieder Echinacea purpurea (und 'Alba') und E. simulata im Garten haben kann. Die quietschbunten Züchtungen passen nicht in meinen Garten und sie sind auch nach wie vor nicht langlebig und säen sich auch kaum aus. Deinen Kompromiss, die ersten Samenstände zu entfernen und später stehen zu lassen finde ich übrigens genial – muss ich mir schon mal merken. LG Wurzerl
Liebe Renate,
ich werde gleich mal auf deiner Seite nach dem Artikel schauen. Bei deinem Boden ist es bestimmt schwierig mit den Echinaceen, da wirst du richtig die Ärmel hochkrempeln müssen, um ihnen einen adäquaten Platz zu schaffen. Da bin ich mit meinem Sandboden – regelmäßig mit organischem Material angereichert – sehr viel besser dran. Die kurzlebigen Hybriden und gefüllte Sorten kommen für mich auch nicht in Frage. Am liebsten sind mir tatsächlich 'Rubinstern' und 'Alba'. Ich wünsche dir gutes Gelingen mit deinem neuen Beet und hoffe, dass sich Familie Sonnenhut dann in deinem Garten wohlfühlt!
Liebe Grüße aus meinem Garten,
Susanna