Besuch in der Staudengärtnerei Gaißmayer

Wenn wir auf dem Weg zu unserer Tochter in München Zeit haben für einen Umweg, besuchen wir gern die Staudengärtnerei Gaißmayer in Illertissen. Nein, dies ist kein Werbeblog und ich habe hier nirgends einen Button, wo ihr mit einem Klick das eine oder andere Pflänzchen bestellen könnt. Aber es ist eine ausgesprochene Lieblingsgärtnerei, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Ja, ich könnte mir den Weg sparen und online bestellen, habe ich auch schon gemacht, hat gut geklappt. Aber dann hätte ich keine Gelegenheit, durch den Schaugarten zu bummeln, die schönsten Pflanzenkombinationen zu entdecken, in den Quartieren meine neuen Schätzchen selbst auszusuchen – und, ja, den ein oder anderen ungeplanten Kauf zu tätigen … ich gebe es ja zu, das passiert mir immer noch …
So ein Besuch in Illertissen ist so wunderbar entschleunigend und ich werde immer wieder zu neuen Ideen inspiriert!

Auf dem Weg zum Museum der Gartenkultur

Gegenüber der eigentlichen Gärtnerei liegt das Museum der Gartenkultur mit einem Cafe, das bei unserem letzten Besuch leider wegen Corona geschlossen war.

In der Aroma-Werkstatt duftet es herrlich nach Kräutern und ihr könnt Saatgut von einigen der Stauden aus der Gärtnerei kaufen.

Der Weg wird begleitet von diesen alten Zinkkannen. Wasser kam zum Glück nicht heraus … ein bisschen Gartenfeenstaub hätte ich genommen …

In der Gärtnerei Gaißmayer sind einige Themengärten entstanden:

Im Garten der Färberpflanzen gibt es eine Sammlung verschiedener Pflanzen, die früher benutzt wurden, um Stoffen Farbe zu geben. Das Färber-Wau oder die Färber-Resede (Reseda luteola, im rechten Bild links) gab zum Beispiel eine gelbe Farbe.

Der Garten der Düfte zieht zuerst die Blicke mit seinen leuchtenden Farben auf sich. Und dann muss man einfach die Nase in die herrlichen Pfingstrosen, Nelken und die anderen Blüten stecken! Mhhhhh …

Das ist so wahr: "Unser Planet ist unser Zuhause, unser einziges Zuhause. Wo sollen wir denn hingehen, wenn wir ihn zerstören?

Die Bank im Dahlienbeet wird im Sommer ein wunderschönes Plätzchen sein, wenn all die Dahlien blühen und Sichtschutz geben. Im Bienenhaus und im Beet davor summt und brummt es!

Einen historischen Gemüsegarten gibt es ebenso wie ein kleines Lavendelfeld:

Auf dem Aromapfad gibt es etwas zum Schnuppern:

Im Garten der trinkbaren Pflanzen wachsen Brennnesseln, und Melisse und die passenden Tassen hängen griffbereit:

Neben dem Verkaufsbereich liegt das Mutterpflanzenquartier. Aus Samen oder Teilen dieser Pflanzen werden neue Pflanzenkinder herangezogen, gepflegt und schließlich zum Verkauf angeboten. Zugleich ist es ein Schaugarten, in dem man sich die Pflanzen in ihrer "erwachsenen" Größe anschauen und sie in der Nachbarschaft attraktiver Pflanzpartner erleben kann.

Impressionen aus dem sonnigen Bereich des Schaugartens …

Beim Zierlauch (Allium) 'Forelock' sind nicht nur die Blüten mit ihrem kleinen "Haarschopf" oben ein Hingucker. Ich liebe auch die kleinen Zipfelmützen, die die Blütenbälle anfangs noch umschließen:

Rot und Orange: Rotlaubiger Perückenstrauch (Cotinus coggygria 'Royal Purple'), Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica), roter Fenchel (Foeniculum vulgare 'Rubrum') und Steppenkerze (Eremurus 'Cleopatra') Diese Kombination finde ich so toll, dass ich sie hier näher beschreibe!

Ein herrlich farbenfroher Anblick: ein Ausschnitt aus dem Mutterpflanzenquartier der Pflingstrosen. Hier fällt sofort die kräftig pinkfarbene ungefüllte Pfingstrose (Paeonia lactiflora 'Schwindt') ins Auge:

Nochmal eine Steppenkerze, so prächtig! Dieses Mal ist es eine gelbe, kombiniert mit pinkfarbenen und roten Blüten:

Im aus Ziegelsteinen aufgeschichteten Hochbeet wachsen Kräuter, während in den Zwischenräumen der Mauern

Neben dem Kräuterbeet ziehen diese braunen Behälter (leider habe ich vergessen zu fragen, was sie genau sind) und die graulaubigen Eselsdisteln (Onopordum acanthium) die Blicke auf sich:

Immer wieder entdecken wir Hingucker wie Skulpturen oder attraktiv gestaltete Insektenhotels:

Eine hübsche Kombination sind die Samenstände des Bulgarischen Honiglauchs (Allium siculum), die wie kleine Märchenschlösser aussehen (allerliebst, oder?) mit der Witwenblume (Knautia macedonica):

Im schattigeren Bereich, zum Teil unter hohen Bäumen

Unter hohen Bäumen umarmt der Gold-Hopfen (Humulus lupulus 'Aureus') den weißen Fingerhut (Digitalis purpurea). Vorn im Bild bringen die Blätter eines Schaublattes (Rodgersia) Ruhe ins Bild:

Weidenkugeln und Nistkästen in den Bäumen bringen eine besondere Stimmung in diesen Bereich:

Kleine liebevoll arrangierte Topfgärtchen beherbergen Schattenkünstler:

Im Laubengang ist es angenehm schattig und es gibt Funkien und vielfältige andere Pflanzen für diesen Standort zu entdecken:

Der Verkauf

Auch der Verkaufsbereich ist ansprechend gestaltet und mit der Vielfalt des Angebots ein Eldorado für Pflanzenfreunde.

Auch dieses Mal haben wir wieder ein paar Gartenschätzchen erstanden. Unter anderem hatte ich schon länger mit dem Blausternbusch (Amsonia orientalis) und der Färberhülse (Baptisia australis 'Twilite Prairie Blues') geliebäugelt und dann waren da noch Dreiblattspieren in pink (Gillenia trifoliata 'Pink Profusion') …
Die Gärtnerei ist ein Biolandbetrieb und ich habe den Eindruck, dass die Pflanzen hier mit Liebe gepflegt werden. Da sagte doch die nette Frau an der Kasse zu meiner Pflanzenauswahl: "Genau die Zusammenstellung hätte ich mir auch aussuchen können." (Habt ihr in einer Gärtnerei schon mal jemanden erlebt, der nicht nett war?)