Heute nehme ich euch statt in einen Garten mit auf einen Spaziergang in den Wald. Dabei geht es um eine heimische Pflanze, die durchaus auch gartenwürdig ist.
Etwas Besonderes im Frühling ist die Blüte des Hohlen Lerchensporns (Corydalis cava). Er ist in unseren Buchenwäldern zu Hause und fühlt sich mit Buche, Bärlauch und Buschwindröschen wohl. Wenn er seine Blüten öffnet, verwandelt er den Waldboden in ein Meer aus weißen und rosa Blüten.
Mein Mann und ich haben uns am Ostersonntag bei bedecktem, noch ziemlich frischem Wetter aufgemacht ins Lange Tal bei Schlangen (Lippe), um nachzusehen, ob die Lerchenspornblüte schon begonnen hat. Und tatsächlich haben wir so Einiges entdeckt …
Der Lerchensporn ist eine ausdauernde Pflanze, die den Winter als Knolle im Boden übersteht. Die Knolle hat einen Hohlraum, daher kommt der Name "Hohler Lerchensporn". Der Lerchensporn blüht im März und April in Violett und dunklen Rosatönen sowie in Weiß. Insekten versorgt er mit einem reichhaltigen Angebot an Pollen. Die gespornten Blüten stehen in aufrechten Trauben über dem Laub. Das bläulich grüne Laub ist hübsch eingeschnitten und wird schon bald nach der Blüte eingezogen.
Lerchensporn mag die kalkhaltigen Böden unserer Buchenwälder.
Wald-Bingelkraut
Das Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis) ist eine ausdauernde Pflanze, die sich im feuchten Schatten von Gehölzen wohl fühlt und wie die Buche alkalische Böden mag. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die sich nicht nur über Samen, sondern auch durch Ausläufer vermehren. So bilden sich mit der Zeit aus einer einzelnen Pflanze ganze Kolonien identischer Pflanzen.
Eigentlich eine unscheinbare Pflanze, aber aus der Nähe betrachtet fand ich ihren Austrieb neben dem Lerchensporn irgendwie anmutig.
Gefleckter Aronstab
Im Langen Tal wächst auch der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum). Er blüht im April bis Mai eher unauffällig, hat aber seinen Auftritt im Herbst, wenn sich seine Beeren leuchtend rot färben. Seine pfeilförmigen Blätter wirken sehr elegant. Die Pflanze ist giftig.
Lerchensporn und Bärlauch
Zusammen mit dem Bärlauch (Allium ursinum) begrünt der Lerchensporn große Teile des Waldbodens. Die fein geteilten Blätter des Lerchensporns und das breite Laub des Bärlauchs passen gut zueinander. Beide kann man kaufen, sie sind auch im Garten hübsch anzusehen.
Noch sind nur die aromatischen Blätter des Lauchgewächses zu sehen, die nach Knoblauch riechen und beliebt sind als Zutat für Kräuterbutter, Pesto und andere Kreationen. Doch bald werden sich hier auch die weißen Blütenkugeln des Bärlauchs entfalten, der im April und Mai blüht.
Interessante Baum-Gesellen
Immer wieder bleibt das Auge unterwegs an besonders geformten Bäumen hängen. Hier und da scheinen Wurzeln und Stämme Gesichter zu formen, ihr müsst nur genau hinschauen …
Wechselblättriges Milzkraut
Das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) hat im März bis Mai nur wenige kleine Blütchen, aber seine gelbgrünen Hochblätter lassen es leuchten! Es gedeiht im feuchten Schatten des Gehölzrandes.
Und was uns sonst noch begegnet ist …
Nachdem es so lange kühl war, hatte ich gar nicht damit gerechnet, den Lerchensporn schon blühend zu finden. Aber es hat sich doch gelohnt, dass wir uns auf den Weg gemacht haben, auch wenn uns der Wind auf dem Rückweg kalt ins Gesicht gepustet hat. Zu Hause tat uns dann ein heißer Tee so richtig gut!
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir unten einen Kommentar zu hinterlassen. Herzliche Grüße
Susanna
2 Kommentare
Hallo Susanna, wir bedanken uns bei dir für diese Informationen und alle Fotos sind sehr wunderschön. Wir kannten diesen Platz nicht. Wir besuchen ihn in kürzere Zeit.
Wir wünschen dir ein erfolreiches Leben mit deiner Familie
Viele Grüsse
Liebe Zeynep, lieber Mehmet, ich freue mich, dass euch die Fotos gefallen! Ihr habt ein wirklich schönes Stück Natur gleich um die Ecke. Ich hoffe, es gefällt euch auch und ihr könnt euren Spaziergang bald bei sonnigem Wetter machen!
Liebe Grüße,
Susanna