
Ursprünglich ein Küchengarten, wurde unter Johann Friedrich von Calenberg 1665 der Garten in Herrenhausen als Lustgarten an seinem Sommersitz in Hannover neu angelegt.
Herzog Ernst August ließ ihn erheblich erweitern und umgestalten, um als Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg seinen Gästen einen repräsentativen Garten bieten zu können. An der Planung war maßgeblich seine Frau, Sophie von der Pfalz beteiligt.
Der Große Garten zählt zu den bedeutendsten barocken Gartenanlagen in Europa.
Der Große Garten öffnet täglich um 9:00 Uhr. Die Eintrittspreise und die weiteren Öffnungszeiten für die Herrenhäuser Gärten findet ihr hier.
Einen Beitrag über den Berggarten in Hannover, der ebenfalls Teil der Herrenhäuser Gärten ist, gibt es hier.
Der Blumengarten
Wie im Schmuckhof des Berggartens ist der Wechselflor mit gelben Blüten passend zum Welfengelb der Gebäude gestaltet, dunkelrotes Laub von rotem Lampenputzergras (Pennisetum setaceum "Rubrum") und Süßkartoffel (Ipomoea batatas) und dunkelrote Blüten setzen kräftige Akzente.

Der Orangengarten
Der Orangengarten beherbergt Zitrusbäumchen in einem Buchsbaumparterre, in dessen Mitte sich der Neptunbrunnen mit mehreren kleinen Fontänen befindet. Das Goldene Tor führt von hier aus zum großen Parterre.




Die große Kaskade
Die große Kaskade ist noch im Original erhalten. Über seitliche Treppen kann man hinaufsteigen und weit über den Großen Garten schauen.

Das Große Parterre
Die Ornamente im Parterre sind aus geschnittenem Buchsbaum gepflanzt. Die Alleen werden von Linden gesäumt, Hecken bestehen aus Hainbuchen und Kegel aus Eiben und Hainbuchen begleiten die Wegeachsen. Besondere Blickpunkte sind die Glockenfontäne und die große Fontäne sowie weitere kleinere Fontänen. Leuchtend weiß sind die Sandsteinplastiken, die griechische Gottheiten und Allegorien darstellen.







Die Schwanenteiche
Hinter dem Parterre liegen die vier Schwanenteiche mit kleinen Fontänen, geschmückt mit Afrikanischen Schmucklilien (Agapanthus africanus). An den Außenseiten der Teiche schließen sich die "Lindenstücke" an, Rasenflächen mit als Hecke gepflanzten, kastig geschnittenen Linden.

Die große Fontäne
Von April bis Oktober ist die große Fontäne in Betrieb, und sie wird an einigen Terminen im Sommer im Rahmen der Illumination des Großen Gartens angestrahlt.
Der Wasserstrahl ist auf der Hauptachse, die vom Schloss über die Glockenfontäne mitten durch den Großen Garten führt, schon von weitem zu sehen.


Ebenso wie das Schloss und der Große Garten wurde auch die Große Fontäne gebaut, um zu beeindrucken und Macht und Reichtum zu demonstrieren.
1720 erreichte die große Fontäne schon eine erstaunliche Höhe von 35 m, das gab es sonst nirgendwo auf der Welt. 1860 schaffte sie 64 m,
heute spritzt das Wasser bis zu 72 m hoch.

Die Boskettgärten
Rund um die Fontäne liegen sternförmig Boskettgärten. "Le bosquet" ist französisch und heißt Wäldchen. Diese Gartenteile wirken wie von hohen Hecken eingeschlossene Gartenzimmer, die im Gegensatz zum restlichen Garten im Innern eher wie natürlich gewachsen wirken und in die man sich zurückziehen konnte.



Verschiedene Sondergärten im Großen Garten
Ursprünglich waren an dieser Stelle weitere Boskettgärten, die bei einer Erneuerung des großen Gartens 1936/37 durch die Sondergärten ersetzt wurden. Sie zeigen beispielhaft, wie Gärten in den verschiedenen Epochen angelegt wurden.













Eine besondere Kübelpflanze
Dieser Granatapfel (Punica granatum) ist ein ganz besonderes Exemplar. Der Plakette nach ist er "die älteste Kübelpflanze der Welt. Dieser Granatapfelbaum kam 1653 von Venedig nach Herrenhausen."

Gartenknigge zum Schluss
Diese Tafel mit den Benimmregeln für den Garten haben wir erst nach unserem Besuch entdeckt, zum Glück haben wir aber nicht dagegen verstoßen …
Was "gemeinen" Leuten bei Leibes Strafe unter anderem verboten oder geboten war:
– nach den Schwänen zu werfen oder sie auf ihren Brütteichen zu beunruhigen
– die Nachtigallen weder zu fangen noch zu stören
– sich der Bänke bei der großen Fontäne nur als dann zu bedienen, wenn solche für Standespersonen oder vornehme Fremde nicht nötig fallen
und der angestellten Wache, so mit dem Zeichen GR an der Brust versehen, nicht zu trotzen.

2 Kommentare
was? noch kein Kommentar zu diesem Beitrag? Na, dann bin ich die erste, ist ja schließlich "mein Hausgarten ", ;)) , ich wohne im Kreis Hildesheim ca 50 km südlich von Hannover. Die Herrenhäuser Gärten sind immer einen Besuch wert, im letzten Jahr haben wir die Hochzeit meines Ältesten dort gefeiert….
Hallo Birgit,
wir sind auch gern in Hannover, vor allem im Berggarten, der mir mindestens genauso gut gefällt, wie der Große Garten. Aber für eine Hochzeit ist natürlich der Große Garten ein wundervolles Ambiente – das habt ihr bestimmt sehr genossen!
Liebe Grüße in die Hildesheimer Gegend
Susanna