Es ist ein leidiges Thema: "Unkraut" im Garten! In Teil 1 habe ich meine Ansicht mit euch geteilt, dass Wildkräuter und Gartenwanderer aus den Beeten entfernt werden sollten, wenn sie andere Pflanzen bedrängen, ihnen Licht, Wasser und Nährstoffe streitig machen und das Bild, das ich mir beim Pflanzen vorgestellt habe, stören. Aber wie könnt ihr euch diese eher lästige Arbeit vereinfachen?
1. Kein Platz für Unkraut: dicht Pflanzen
Einige Gartenbesitzer meinen, zwischen den Pflanzen sollte ausreichend freier Erdboden sein, damit man dazwischen gut hacken kann. Dann muss man aber auch regelmäßig Arbeit investieren, um diese Flächen von unerwünschtem Bewuchs zu befreien.
Nackter Boden trocknet zudem leichter aus und kann vom Wind weggetragen werden.

Einfacher ist es, beim Planen von Beeten keine Lücken zu lassen, das heißt, die Pflanzen so zu setzen, dass sie, wenn sie ausgewachsen sind, den Boden vollständig bedecken. So haben unerwünschte Kräuter kaum die Chance, sich anzusiedeln und Giersch und Co., die schwierig loszuwerden sind, müssen gar nicht erst bekämpft werden. Hier ist zwischen den gut eingewachsenen Stauden kaum Platz für Wildkräuter:

Beim Neuanlegen eines Beetes bleibt dann anfangs zwischen den jungen Pflanzen noch Boden frei. In die Zwischenräume könnt ihr Ein- oder Zweijährige als Platzhalter hineinsetzen oder aussäen (s. auch Vergissmeinnicht). Sie füllen vorübergehend die Lücken, bis die noch kleinen Stauden ausgewachsen sind und nach etwa zwei Jahren den Boden bedecken. So bleibt auch in dieser Zeit weniger Platz für Beikräuter. Hier füllt die einjährige Ringelblume (Calendula officinalis) eine Lücke zwischen violetten Astern und Fetthennen:

2. Gehölze mit Bodendeckern unterpflanzen
Pflegeleicht ist es, wenn Bäume und Sträucher mit Bodendeckern unterpflanzt sind. Sie bilden mit der Zeit einen dichten Teppich, der kaum Wildkräuter durchlässt. Bodendecker gibt es für sonnige und schattige Bereiche und sie müssen nicht langweilig aussehen. Sie können mit Blüten, Blattfarben und -texturen das Beet bereichern, und einige haben sogar hübsche Herbstfärbungen.

Auch in Staudenbeeten könnt ihr mit flächig gepflanzten Bodendeckern eine gute Wirkung erzielen und sie damit pflegeleichter gestalten.
3. Mulchen
Alternativ könnt ihr den Boden mit Mulch bedecken. Er lässt Kräuter gar nicht erst keimen und hält den Boden feucht und locker. Organischer Mulch wird nach und nach zersetzt und verbessert den Boden, der dadurch schön humos und nahrhaft wird.
Wir verwenden den Kompostmulch, den es bei unserer örtlichen Kompostieranlage zu kaufen gibt. Er entsteht aus den Grünabfällen, die die Bürger am Entsorgungszentrum abgeben. Darin sind feine, schon zersetzte und gröbere Anteile enthalten, sodass einige Nährstoffe schnell verfügbar sind und der Boden dennoch gut abgedeckt wird. Das hat sich in unserem Garten gut bewährt und der Sandboden hat dadurch eine schöne Struktur bekommen. Eine andere Möglichkeit ist, Holzhackschnitzel als Mulch zu verwenden.
Da es bei der Zersetzung des Mulchs zu einem Stickstoffmangel kommen kann, streue ich darunter Hornspäne auf die Erde. Sie werden nach und nach zersetzt und führen dem Boden dadurch für längere Zeit Stickstoff zu. Darauf kommt eine etwa 5 cm hohe Mulchschicht.
Da Mulch den Boden locker hält, lassen sich die wenigen Wildkräuter, die trotzdem noch wachsen, leichter auszupfen.
Wichtig: vor dem Mulchen müssen alle Wildkräuter, vor allem Wurzelunkräuter, gründlich entfernt werden.
Rindenmulch aus Nadelholzrinde kann man zum Abdecken des Bodens unter Bäumen und Sträuchern verwenden. Er hält länger als Kompostmulch, enthält aber wachstumshemmende Stoffe, die Stauden an ihrer Ausbreitung hindern würden, und deshalb ist er vor allem für Neupflanzungen mit Stauden nicht zu empfehlen.
Pinienrinde hält länger als andere Rinden und duftet besonders angenehm. Der weite Transport aus den Mittelmeerländern macht sie jedoch teuer und er belastet die Umwelt.
Diese Art Mulch eignet sich für Beete mit frischem und feuchtem Boden und unter Bäumen und Sträuchern. Pflanzen, die volle Sonne auf trockenen, mageren Böden mögen, vertragen ihn nicht. Für solche Bereiche eignen sich besser mineralische Materialien wie Kies oder Splitt zur Abdeckung.
Tipp:
Bei uns im Entsorgungszentrum gibt es losen Kompostmulch sehr günstig. Wir haben zum Transportieren rechteckige Maurerkübel angeschafft, die gut in den Kofferraum passen und auch für Gartenabfälle gute Dienste tun. Wenn sie nicht gebraucht werden, können wir sie platzsparend ineinander stellen.

4. Laub liegen lassen
Unter den meisten laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern können und sollen die Blätter ruhig liegen bleiben. Diese Gehölze mulchen sich im Grunde selbst. Das Laub deckt den Boden ab und zersetzt sich zu nährstoffreichem Humus, der in der Regel auch das Düngen überflüssig macht. Im Wald entfernt schließlich auch niemand das Herbstlaub und der Boden wird so wie von selbst gepflegt.
Das Laub von Walnuss und Eiche enthält viel Gerbsäure. Es zersetzt sich langsamer und senkt den pH-Wert, deshalb ist es nicht für alle Pflanzen als Mulch geeignet.

5. Für kleine Grundstücke: Gärtnern mit der Teetasse
Zugegeben, wer im Alltag stark eingespannt ist und den Garten einfach nutzen möchte, um im Liegestuhl auszuruhen, für den ist das Jäten der Wildkräuter, die den Tipps oben zum Trotz doch noch sprießen, lästig.
Mit etwas Gelassenheit kann man dem Ganzen aber vielleicht etwas Positives abgewinnen – zumindest in einem nicht allzu großen Garten. Ich betrachte das Entfernen von Beikräutern als Ausgleich. Ich gehe fast täglich mit einer Tasse Tee durch den Garten, und wenn irgendwo ein unerwünschter Sämling sprießt, kann ich ihn herauszupfen, während ich mich an meinen Pflanzen freue. Das hat für mich etwas Meditatives und entspannt mich sehr.
Wenn ihr es ausprobieren möchtet: ich empfehle dazu einen zarten, blonden Darjeeling …

2 Kommentare
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Wintermulchung mit Laub aus den Laubsäcken, die im Herbst überall an den Straßenrändern stehen, gemacht. Wenn die Stauden ganz eingezogen haben einfach eine 5-8 cm dicke Schicht ausbringen, am besten kurz vor einem Regen, dann verklebt das Laub und wird nicht weg geweht. Man muss ein wenig die Dicke und das Timing so ausrichten dass das Laub die ersten Zwiebelblumen nicht behindert. Alles was im Winter an Unkräutern aufläuft – und das ist erstaunlich viel – hat dann keine Chance. Bei mir war der Persische Ehrenpreis ein echtes Problem, konnte so aber in der Hauptsache eingedämmt werden.
Hallo Manfred,
vielen Dank für das Teilen dieser Erfahrung mit dem Mulchen mit Laub und die Bestätigung, dass unerwünschte Kräuter damit unterdrückt werden. Sich von anderen Laub zu besorgen ist eine gute Idee, wenn die eigenen Gehölze nicht genug abwerfen.
Viele Grüße
Susanna