Start in die Gartensaison: Frühlingshaft bepflanzte Gefäße mit Zwiebelblumen

Ihr Lieben,
endlich ist es so weit: der Frühling ist zum Greifen nah! Überall in den Beeten sprießt es und die Luft ist herrlich mild. Uns Gärtnern kribbelt es in den Fingern und wir möchten am liebsten schon alles im Garten aufräumen und die Stauden mit Kompost verwöhnen. Handschuhe, Gartenschere und Brotmesser liegen schon bereit, aber sie müssen sich noch ein bisschen gedulden. Es wird meistens im späten Winter noch einmal richtig kalt und da wollen wir die Kleintiere nicht aus ihren schützenden Wohnungen in Stängeln und Grasbüscheln vertreiben.
Bis es mit der Gartenarbeit endlich losgeht, spielen wir Mikado, lernen Klöppeln oder Hokaido oder sonst irgendwas Sinnvolles oder dekorieren die Terrasse mit Frühlingsglück.

Diesen Beitrag kennzeichne ich aus rechtlichen Gründen als Werbung, da ich unten auf eine eintrittspflichtige Veranstaltung hinweise. Sie ist unbezahlt und unbeauftragt.

Vorgetriebene Zwiebelblüher für Pflanzgefäße

Nach der langen Winterzeit kann uns der Frühling gar nicht schnell genug kommen. Wie schön, dass man jetzt vorgetriebene Zwiebelschätzchen kaufen und mit ihnen noch zusätzliche Farbtupfer schaffen kann.
Damit die Zwiebeln vorzeitig austreiben, werden sie in den Gärtnereien für mehrere Wochen kalten Temperaturen ausgesetzt, denn sie brauchen diesen Kältereiz, um Blüten zu bilden. Anschließend wird die Temperatur erhöht. Das gibt der Pflanze sozusagen das Startsignal: der Frühling kommt, jetzt wird es Zeit zu blühen!
Vorgetriebene Pflanzen sind teurer als die "nackten" Zwiebeln im Herbst, aber auch mit einer kleinen Menge erzielt ihr im Frühling eine gute Wirkung. Schon ab Ende Januar werden Frühblüher in den Gärtnereien und Gartencentern angeboten.

Frühlingsblütenschmuck im Haus

Mit den Zwiebeln lassen sich auch fröhliche Farbtupfer ins Haus bringen. In schlichten Töpfen, mit ein paar Zweigen garniert, sind sie ein Hingucker auf dem Kaffeetisch, wenn Gäste kommen.
Im warmen Zimmer verblühen sie allerdings innerhalb weniger Tage. In einem kühlen hellen Raum aufgestellt, halten sie sich länger. Wie schön ist es, wenn sie euch im Flur neben der Haustür begrüßen, wenn ihr nach Hause kommt!

In den Pflanzgefäßen darf der Abstand zwischen den Zwiebeln ruhig geringer sein als im Beet. Je näher sie zusammenrücken, desto hübscher ist die Wirkung.

Duft von zart bis heftig: damit die Blüten von den Frühaufstehern unter den Insekten gut gefunden werden, werben sie nicht nur mit Farben um die Bestäuber, sondern locken auch mit Düften – die einen zart, die anderen kräftiger. Während das Parfum der Hyazinthen die einen begeistert, bekommen andere davon Kopfschmerzen. Schneeglöckchen und Traubenhyazinthen haben einen feineren Duft und eignen sich daher besser fürs Zimmer. Schon wenige Pflänzchen mit Moos und ein paar Schneckenhäusern dekoriert sehen im Glashafen hübsch aus:

Zwiebelblüher in Gefäßen auf der Terrasse und im Garten

Es lassen sich die verschiedensten Behältnisse wie Körbe, Kistchen, Eimer, Zinkwannen und Tontöpfe bepflanzen. Noch interessanter wird es mit Suppenterrinen, Saucieren oder alten Schubladen. Schaut einfach, was ihr habt und werdet kreativ!Wichtig ist, dass die Behältnisse zu eurem Stil passen.

Auch ohne Blüten machen die Zwiebelpflanzen Vorfreude auf den "echten" Frühling. Ein hübscher Pflanzkasten, ein bisschen Moos: schon hüpft das Herz! Rechts wollen die Hyazinthen bald blühen, links sind erste Blütenansätze der Traubenhyazinthen (Muscari armeniacum) zu sehen.

Unter einem Dach auf der Terrasse oder im überdachten Hauseingang stehen die Pflanzen geschützt. Kann es nicht hinein regnen, könnt ihr Gefäße ohne Bodenlöcher verwenden. Dann müsst ihr aber mit Fingerspitzengefühl gießen, damit es im Topf nicht zu nass wird. Außerdem sollte das Material frostfest sein.
Nur wenn es noch einmal heftig friert, was bei uns Ende Februar noch vorkommt, hole ich die Gefäße ganz nah an die Hauswand und decke sie ab. Dazu eignen sich ein leichtes Vlies oder ein darüber gestülpter Eimer.

Wo genügend Platz ist, um die Zwiebeln samt Töpfchen zu verstecken, lasse ich sie darin und kaschiere die Ränder mit Moos. Sind die ersten Pflanzen verblüht, kann ich sie vorsichtig herausnehmen und durch frische ersetzen oder die Lücke mit weiteren grünen Polstern auffüllen.

Beim Ausschmücken der Arrangements schaue ich, was der Garten zu bieten hat. Schlicht mit etwas Moos und einer Efeuranke oder verspielter mit Lärchen- oder Erlenzapfen, Schneckenhäusern, Federn, Zweigen mit Knospen oder Flechten – von allem, was natürlich ist, darf es auch etwas mehr sein:

Die alten Glasschütten sind zum Wegwerfen viel zu schade! Mit je einer einzelnen Hyazinthe werden sie zum Upcycling-Dekoobjekt. Die Kerze im Kranz hat die gleiche Farbe wie die Blüten und gibt den letzten Pfiff dazu:

Auch die alte Waschschüssel und die Sauciere mit Goldrand aus Omas Geschirrschrank glänzen auf dem Terrassentisch. Um flache Gefäße wie die Saucenschüssel zu bepflanzen, könnt ihr vorsichtig etwas Erde zwischen den Wurzeln herauskitzeln.

Hornveilchen (Viola cornuta) mischen gerne in der Frühlingsdeko mit. Je nach Wetter fangen sie meist ab Mitte Februar wieder an zu blühen, wenn ihr sie im Herbst gepflanzt habt. Sie werden im Frühling erneut angeboten. Die weißen Hyazinthen passen zum Weiß in ihren hübschen Blütengesichtern:

Ruckzuck-Blüten für den Tisch Es geht natürlich auch einfacher: in dem länglichen Topf arrangiere ich einfach ohne viel Getüddel was gerade da ist: ein Töpfchen mit Bellis, ein paar Traubenhyazinthen – was braucht man mehr? Mit einer Deko aus Glas und Bauernsilber ergibt sich ein freundliches Bild. Sind die Pflänzchen verblüht, kann ich sie einzeln austauschen und es kommen neue Nachbarn dazu.

Frei im Garten aufgestellt sind die Pflanzen der Kälte stärker ausgesetzt. Hier müsst ihr ein Auge auf sie haben und sie gegebenenfalls vorübergehend geschützter aufstellen, wenn die Temperaturen sinken. Wenn die gleichen Pflanzen auch in den Beeten blühen, sollte auch ihre Verwandtschaft in den Töpfen ohne Schutz auskommen.
Ohne ein vor Niederschlägen schützendes Dach ist ein Wasserabzug wichtig. Die Gefäße müssen Bodenlöcher haben und unten eine Drainageschicht aus Sand, Kies oder Blähton, denn die Zwiebeln würden in der Nässe faulen.

Lenz- und Christrosen können mit den Zwiebelschätzchen kombiniert werden. Diese Schale haben wir im letzten Jahr auf dem Schneeglöckchen-Fest in Hiddenhausen gesehen. Da die Helleborus-Arten (Christ-, Schnee- und Lenzrosen) einen tiefgründigen Boden möchten, um ihre Wurzeln nach unten auszustrecken, müssen sie anschließend aus der flachen Schale ins Beet gepflanzt werden. Für solche Dekorationen eignen sich eher junge Pflanzen mit einem noch kleinen Wurzelballen. Hier sorgen sie zusammen mit Schneeglöckchen und weißer Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) für gute Frühlingslaune:

In dem einfachen Kistchen aus Metall blühen Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) mit Schneeglöckchen. Ich liebe die kleinen Elfenblüten und das hübsche marmorierte Laub.

Pflänzchen aus den Beeten "ausleihen"

Wenn die Zwiebelblüher in den Beeten austreiben, könnt ihr euch ein paar Pflänzchen "ausleihen" und damit Gefäße bepflanzen. Den für die Blütenbildung erforderlichen Kältereiz haben sie im Winter schon bekommen. Ich verwende vor allem die kleinen Narzissen 'Tête à Tête' als kostenlose Deko-Pflänzchen:

In schlichten Töpfen sehen die geborgten Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen und Co schon mit wenig Beiwerk hübsch aus:

Im Kranz rechts schlummern in einer flachen Schale Traubenhyazinthen:

Fröhlich bunte Töpfe im Frühling

Wenn der Frühling endlich da ist und die Temperaturen dauerhaft mild werden, wird die Auswahl an geeigneten Pflanzen für die Töpfe größer. Nun kombiniere ich gerne Vergissmeinnicht, Bellis sowie Primeln und andere Frühlingsstauden mit den Zwiebeln.

Strahlendes Frühlingsgelb

Gelb lässt die Sonne auch an trüben Frühlingstagen scheinen: Narzissen und Gämswurz (Doronicum) mit gelben Blüten, Blättchen des Zitronenthymians (Thymus citrodorus) mit gelben Rändern, Maßliebchen (Bellis perennis-Hybriden) mit gelben Blütenmitten. Die strahlend weißen Blütenblätter sorgen dafür, dass das Gelb keinen Einheitsbrei bildet. Im rechten Topf nimmt die Gold-Segge (Carex 'Evergold') die Farbe wieder auf. Die Traubenhyazinthen (Muscari) setzen einen Kontrast in Blau.

Frische Frühblüher in Weiß und Rosa

Frisch wirkt die Kombination in Weiß und Rosa aus Hyazinthen, Primel und Moossteinbrech (Saxifraga arendsii). Das hübsche rosa Fadenherz hat meine liebe Großnichte für mich gebastelt. Hase und Eier passen nicht erst zu Ostern in den Garten:

Frühling in der Mooskugel

Traubenhyazinthen und Bellis in zarten Pastellfarben schmücken im Mooskranz aus Birkenreisern den kleinen Sitzplatz. Ein paar Schneckenhäuser geben eine verspielte Note dazu:

Wer mag, stellt die Blüten fröhlich bunt zusammen. Kleine Narzissen 'Tête à Tête', Vergissmeinnicht und Maßliebchen im großen Topf sind immer eine schöne Kombination. Im kleineren Topf harmonieren rosa Ranunkeln und violette Hornveilchen, im Topf davor weiße Traubenhyazinthen und Kugelprimeln (Primula denticulata) in Pink und Weiß (zoomt gerne mal rein):

Wem das zu viel Farbe ist, der mag es vielleicht lieber Ton in Ton? Weiße Hornveilchen und Perlhyazinthen teilen sich den Platz im Korb auf dem mit Flechten bewachsenen Stuhl:

Verblühte Frühlingsblumen auspflanzen

Wenn die Pflänzchen verblüht sind, sind sie zum Wegwerfen zu schade. Ich setze sie bei frostfreiem Wetter in die Beete. In unserem Garten leuchten im Frühling ungezählte Tuffs der kleinen 'Tête à Tête' Narzisschen, die ich über die Jahre aus der Deko ausgepflanzt habe. Im Korb auf dem Stuhl leuchten sie neben Bellis. Im Hintergrund sind sie im Rasen und mit buntlaubigen Seggen im Hügelbeet zu sehen:

Entgegen der häufigen Annahme, dass die vorgetriebenen Primeln im Beet nicht wiederkommen, blühen sie bei uns seit Jahren herzallerliebst. Den kleinen Pfad aus Naturstein begleiten mehrere Tuffs, die sich inzwischen vermehrt haben:

Verblühte Blumenzwiebeln einlagern

Alternativ könnt ihr die Zwiebeln nach der Blüte einlagern. Schneidet dazu zunächst die Blütenstiele ab und stellt sie an die Seite, bis die Blätter vergilbt sind. Dann erst könnt ihr die Blattreste abschneiden, die Erde antrocknen lassen und schließlich entfernen. Kühl und trocken in einem Korb oder Kistchen im Keller gelagert, können sie bis zum Herbst übersommern und von ihrem nächsten Auftritt träumen …

Ich gehe dann mal durch den (leider immer noch nassen) Garten und gucke die Blumen aus dem Boden.
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir einen Kommentar zu hinterlassen. Habt ein wunderschönes Wochenende, herzliche Grüße
Susanna