Gartenjahr

Bitte stehen lassen! Winterlicher Lebensraum und hübsche Strukturen im naturnahen Garten

4. Oktober 2024
Filigran: Samenstände von Astilben

Ihr Lieben,
der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da … schüttelt ab die Blätter, bringt uns Regenwetter …
Nach ein paar Tagen, an denen es Bindfäden geregnet hat, kommt nun die goldene Herbstsonne heraus und taucht den Garten in ein wunderschönes Licht. Da kommen wir noch einmal richtig in Gartenstimmung und bekommen Lust, draußen zu sein! Bevor jetzt aber einige von euch loslegen und es allem Vertrockneten an den Kragen geht, das nicht bei drei auf den Bäumen ist, möchte ich euch ein paar Gedanken ans Herz legen …

Filigran: Samenstände von Astilben
Filigran: Samenstände von Astilben

Spätestens nach den ersten "richtigen" Frösten wird in vielen Gärten aufgeräumt, geschnitten und Laub gesaugt. Schön ordentlich und aufgeräumt – oder kahl und trostlos?

Ja, das Laub muss vom Rasen entfernt werden, damit die Gräser darunter nicht schimmeln und sicherlich möchte niemand auf dem Weg zur Haustür auf nassem Laub ausrutschen. Von immergrünen Stauden und Gräsern solltet ihr es auch entfernen, denn sie brauchen auch im Winter Licht für die Photosynthese.

Aus ökologischer Sicht sollte dann aber Schluss sein mit der Aufräumerei! Insekten suchen sich ein Plätzchen in hohlen Stängeln, Vögel finden Samen an verblühten Blütenständen und Igel freuen sich bekanntlich über einen Haufen aus kuscheligem Laub, gerne noch befestigt mit einigen Zweigen und Ästen, damit das Nest von starkem Wind nicht auseinander getragen wird.

Und bitte, bitte verzichtet auf Laubsauger! Kleine Tiere werden zusammen mit den Blättern aufgenommen und dabei getötet. Zudem produzieren sie Lärm, verbrauchen Energie und verschmutzen die Luft. Auf den Beeten bleibt das Laub besser liegen: es schützt Pflanzen und Kleintiere und zerfällt zu wertvollem Humus.

Es ist immer schön anzusehen, wenn Vögel sich die Samen holen. Zu uns kommt im Winter eine Schar Stieglitze, um systematisch die Samenstände der Gelben Sonnenhüte zu plündern. Anschließend verschwinden sie für den Rest des Jahres.

Stieglitze ernten die Samen des Gelben Sonnenhuts
Stieglitze ernten die Samen des Gelben Sonnenhuts

Wann sollte man Stauden und Gräser schneiden?

Die meisten Stauden und Gräser schneide ich erst im Frühjahr, damit der Garten auch im Winter attraktiv bleibt.
Abgeräumte Beete mit nacktem Boden laden nicht zum Hinschauen ein und ein solcher Garten hat monatelang nichts zu bieten. Dagegen zieren die Blattschöpfe der Gräser oft bis zum Frühjahr und schaffen Struktur im Beet. Viele Samenstände sehen – auch wenn sie keine leuchtenden Farben mehr zu bieten haben – sehr attraktiv aus. An kalten Tagen, überzogen von Reif haben sie einen ganz besonderen Reiz.

Ausnahmen:
– Samenständen von Stauden, die sich sehr lästig versamen, könnt ihr nach dem Verblühen schneiden.
– Sind Stauden von Blattkrankheiten befallen, solltet ihr sie im Herbst schneiden und das Schnittgut in der Restmülltonne (!) entsorgen. Hohe Phloxe (Phlox paniculata) und Astern sind zum Beispiel anfällig für Mehltau.

Attraktive Samenstände und Gräser

Wer möchte schon auf solche hübschen Strukturen im winterlichen Garten verzichten? Die trockenen Halme und Blütenzylinder der Lampenputzergräser (Pennisetum alopecuroides), hier die Sorte 'Herbstzauber', sind lange schön und bringen Bewegung ins Beet.

Gräser und Samenstände im Winter: Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) 'Herbstzauber'
Gräser und Samenstände im Winter: Lampenputzergras 'Herbstzauber' (Pennisetum alopecuroides 'Herbstzauber')

Die zarten papierähnlichen Samenstände des zweijährigen Silberblattes (Lunaria annua) sind lange haltbar und hübsch anzusehen. Wenn die Samen schließlich herausfallen, gibt es Sämlinge, die für Nachwuchs sorgen.

Samenstände im Winter: Silberblatt (Lunaria annua)
Samenstände im Winter: Silberblatt (Lunaria annua)

Richtige Hingucker sind die verblühten Köpfe der Wilden Karde (Dipsacus fullonum). Sie werden über den Winter dunkelbraun, sind aber oft bis ins späte Frühjahr hinein standfest.

Samenstand der Wilden Karde (Dipsacus fullonum)
Die Samenstände der Wilden Karde (Dipsacus fullonum) sind wahre Kunstwerke.

Auch die Samenstände der Astilben (hier Astilbe chinensis 'Visions in Pink') bleiben den ganzen Winter über stehen. Sie wirken zart und zugleich kräftig:

Zart und zugleich kräftig: Samenstände der Astilbe im Winter
Zart und zugleich kräftig: Samenstände der Astilbe

Zusammen mit immergrünen Gehölzen geben hier am Teich verschiedene Gräser dem Garten ganz unterschiedliche Strukturen.

Gräser im Winter
Verschiedene Gräser umrahmen einen zugefrorenen Teich

Die Samenstände des Brandkrautes (Phlomis russeliana) bleiben bis ins Frühjahr hinein schön. Im Hintergrund setzt ein Reitgras (Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster') ebenfalls einen aufrechten Akzent.

Samenstände des Brandkrauts (Phlomis russeliana) im Winter
Samenstände des Brandkrauts (Phlomis russeliana) im Winter (Arminiuspark Bad Lippspringe)

Myrtenaster (Symphiotrichum ericoides) und Chinaschilf (Miscanthus sinensis) scheinen fast durch unseren Garten zu schweben:

Samenstände und Gräser im Winter: Myrtenaster (Symphiotrichum ericoides) und Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
Samenstände und Gräser im Winter: Myrtenaster (Symphiotrichum ericoides) und Chinaschilf (Miscanthus sinensis)

Selbst trockene Gräser und Samenstände können farbig wirken und reizvolle Kontraste bieten. Die dunklen Samenstände einer Wieseniris (Iris sibirica) heben sich von dem warmen hellbraun der Waldschmiele (Deschampsia cespitosa) ab:

Gräser und Samenstände im Winter: Wieseniris (Iris sibirica) und Waldschmiele (Deschampsia cespitosa)
Wieseniris (Iris sibirica) und Waldschmiele (Deschampsia cespitosa)

Auch die Hohe Fetthenne (Sedum) unter dem Schneehäubchen und die Gräser im Hintergrund wirken alles andere als grau, wenn man nur richtig hinsieht:

Hohe Fetthenne (Sedum) und Gräser im Winter
Hohe Fetthenne (Sedum) und Gräser im Winter

Rosen im Herbst schneiden?

Früher wurden Rosen grundsätzlich im Herbst geschnitten. Doch auch sie lässt man besser ungeschnitten, denn die Zweige schützen die Pflanze vor Frost. Er kann so nicht so leicht bis ins Innere der Pflanze vordringen. Sind euch die Triebe zu lang und kakelig, könnt ihr sie sie etwas kürzen. Zwei Drittel der Länge sollten aber mindestens stehen bleiben.
In der milden Witterung des späten Jahres haben sich bei uns immer noch einzelne Knospen bis in den Dezember hinein geöffnet. Es wäre schade, auf sie zu verzichten, denn in dieser Zeit macht doch jede einzelne Blüte Freude. Und auch um den Fruchtschmuck der Rosen, die Hagebutten bilden, wollen wir uns doch auf keinen Fall bringen. Auch Vögel und Kleintiere freuen sich über die Früchte.

Soll man Hortensien im Herbst schneiden?

Auch die Hortensien müssen nicht im Herbst geschnitten werden. Oft bleiben die verblühten Blüten noch bis zum Schnitttermin im späten Winter schön. Egal ob sie an den jungen Trieben blühen wie Schneeball- oder Rispenhortensien oder am alten Holz wie Bauern- oder Eichenblättrige Hortensien, sie werden hier alle frühestens Ende Februar geschnitten, nur unterschiedlich stark.

Auch im Winter noch zierend: Blütenball der Schneeball-Hortensie 'Annabelle' mit Raureif
Auch im Winter noch zierend: Blütenball der Schneeball-Hortensie 'Annabelle' mit Raureif

Einen Beitrag über einige Arbeiten, die dennoch jetzt zu tun sind, findet ihr im Beitrag "Den Garten winterfest machen"

Ich werde jetzt noch ein paar Stauden pflanzen und dann einfach den Sonnenschein genießen – das Aufräumen kann ja bis zum Frühling warten …
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt und mir eure Gedanken in den Kommentaren mitteilt!
Ich grüße euch herzlich und wünsche euch ein schönes Wochenende!
Susanna

43 Kommentare

  • Antwort Susanna 21. Februar 2021 at 9:42

    Da haben Sie recht, liebe Frau Hölscher, die Nelkenwurz sieht auch im Winter hübsch aus. Sie würde gut zum Thema "Attraktiv gestalten für das ganze Jahr" passen. Das Geum ist überhaupt eine zauberhafte Pflanze mit seinen charmanten, natürlich wirkenden Blüten! Vielleicht kann ich im nächsten Winter eines mit Raureif fotografieren – jetzt genießen wir erst mal den ersten Frühlingshauch! Liebe Grüße nach Dortmund

  • Antwort Maria Schlör-Konken 5. Oktober 2022 at 22:48

    Liebe Susanna, ein lesenswerter Beitrag zum Herbstgarten! Grundsätzlich stimme ich dir in allen Teilen zu! Nur um unseren Teich herum schneide ich im Spätherbst alle Halme radikal ab, um den Seerosenschädlingsinsekten keine Überwinterungsmöglichkeit in den Halmen zu bieten. Ansonsten bleiben die meisten Samenstände, Halme und Blätter stehen, auch das gefallene Laub bleibt zum Schutz der Erde soweit wie möglich liegen. Du hast das sehr gut erklärt und beschrieben.
    Ich wünsche dir noch goldene Herbstgartentage, liebe Grüße 🍁🍁🍁Maria

    • Antwort Susanna 6. Oktober 2022 at 8:02

      Liebe Maria,
      das ist interessant! Mit Seerosenschädlingen habe ich mich noch nicht beschäftigt, da wir keinen Teich haben und mir das Problem auch sonst noch nicht begegnet ist. Darüber werde ich mal nachlesen. Danke für den Hinweis und dir auch schöne sonnige Herbsttage!
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Inge 4. Oktober 2024 at 9:17

    Liebe Susanna,
    es kann gar nicht oft genug gesagt werden, dass man im Herbst nicht akribisch aufräumt. Da fällt mir der Satz einer englischen Gärtnerin ein :
    "God doesn`t tidy up in autumn, why should I?" Nicht nur für die Insekten und Vögel sind die abgeblühten Stauden wichtig, auch selbst möchte man doch nicht im Winter in einen kahlgeräumten Garten gucken. Bei uns im Garten sind es vor allem die Gräser und die Hortensien "Annabell", die lange Zeit für Struktur sorgen, ebenso die Elfendisteln mit ihren schönen Samenständen. Für Distelfinken und Co lasse ich die Samenstände der Nachtkerzen stehen und am Kompostplatz bleiben einige Eselsdisteln stehen.
    Leider haben wir schon jetzt trauriges, kaltes Wetter, die Herbstastern geben sich alle Mühe, werden aber leider völlig verregnet.
    Mir graut vor einem langen Winter.
    Lieber Gruß
    Inge

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 9:36

      Liebe Inge,
      ich erinnere mich noch gut, dass du dich freutest, als du die Eselsdistel im Beitrag über die Staudenpflanzung im Rombergpark entdecktest. Wie schön zu hören, dass sie sich bei dir etabliert hat und dir auch im Winter Freude macht!
      Bei uns gehen die Astern gerade auf und die sonnigen Stunden machen mir Hoffnung, dass wir hier Freude an ihnen haben werden.
      Den Satz "God doesn`t tidy up in autumn, why should I?" unterschreibe ich sofort!
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Eva Lemmert 4. Oktober 2024 at 10:04

    Liebe Susanna,
    was für ein wunderschöner Beitrag, und was für traumhaft schöne Fotos, ich bin ganz beseelt, und freue mich jetzt direkt auf den Winter.
    Bei uns bleibt auch alles stehen. Ich finde schon im Frühjahr die Zeit zwischen Rückschnitt bis die ersten Narzissen blühen ganz traurig, wenn der Garten so nackt ist. Das könnte ich mir nicht den ganzen Winter lang anschauen.
    Auf mich warten auch noch ein paar Stauden, die gepflanzt werden wollen, und es ist sogar noch eine Bestellung unterwegs, ich konnte mich nicht zurückhalten. Also hab ich doch noch ein bisschen was zu tun, worüber ich ganz froh bin, denn ich bin noch nicht bereit, das Gartenjahr zu beenden.
    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende, ganz liebe Grüße, eva

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 11:24

      Die Zeit bis zu den ersten Narzissen ist auch die Zeit, in der ich am ungeduldigsten mit unserem Garten bin, liebe Eva. Da gehe ich dann herum und "gucke die Blumen aus dem Boden", wie meine Schwiegermutter sagte. Helfen tut’s nicht, aber jede grüne Spitze, die hervorlugt, macht Freude und bringt uns dem Frühling wieder etwas näher.
      Ich wünsche dir viel Spaß beim Pflanzen und schicke dir liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Renate Zickenheimer 4. Oktober 2024 at 11:03

    Vielen Dank liebe Susanna für diesen Appell das Aufräumen erst im Frühling vorzunehmen. Man kann es einfach nicht oft genug sagen, ein Garten ist kein Indoor-Wohnzimmer und ja, bei uns darf es im Garten ruhig aussehen, wie bei Hempel unterm Sofa, wenn wir alles was weg muss, sofort unter die Sträucher und zwischen die Stauden platzieren, damit wir die Pflanzen und Tiere schützen und zugleich nicht wertvolle Rohstoffe einfach entsorgen. LG Wurzerl

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 11:32

      Liebe Renate,
      von dir hätte ich auch nicht erwartet, dass du den Garten im Winter klinisch sauber haben musst. Mit Hempels Sofa würde ich den Garten dennoch nicht vergleichen. Die Immergrünen und die Strukturen von Gräsern und Samenständen ergeben zusammen doch ein hübsches winterliches Bild. Da kann ich über etwas chaotischere Ecken gut hinwegsehen.
      Liebe Grüße
      Susana

  • Antwort Inge 4. Oktober 2024 at 11:09

    Da bin ich aber überrascht, dass du dich daran noch erinnerst ! Du meinst sicher die Elfendistel ? anfangs haben die Pflanzen ein wenig rumgezipft, aber jetzt sind sie sehr kräftig und haben schön geblüht.
    Gruß Inge

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 11:20

      Oh ja, da habe ich mich vertippt! Ich meine natürlich die Elfendistel!
      LG Susanna

  • Antwort Queen All 4. Oktober 2024 at 12:06

    Die Stieglitze sind ja ein hübscher Besuch. Da lösen die bunten Vögel quasi die bunten Blüten ab. So ein bisschen Struktur im herbstlich/winterlichen Garten finde ich auch viel schöner, als eine leere braune Fläche. Und mit der Vorfreude auf den Frühling hat man ja auch viel mehr Motivation, dann im Februar alles vorzubereiten – vielleicht schon mit den ersten Frühblühern als Begleitung.
    Dank deines ermutigenden Artikels zum Remontierschnitt stehen hier auch ein paar ansehnliche Stauden (sogar mit neuen Blüten!) neben den Spätblühern wie Astern und Bartblume und lassen den Sommer eher gemächlich ausklingen. Die Winterquartiere für die Insektenwelt sind also gesichert.
    Liebe Grüße!

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 17:09

      Hallo Vanessa,
      wie schön zu lesen, dass dir die Stauden nach dem Remontierschnitt nochmals Freude machen. Ich freue mich immer über solche Rückmeldungen auf meine Tipps und Beiträge. Leider sind die Stieglitze immer nur kurz da, aber das stimmt, sie sind tolle Farbtupfer im winterlichen Garten.
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Maria Heiß 4. Oktober 2024 at 12:07

    Sehr wertvoller Beitrag ganz in meinem Sinne 👌
    Zu den Frostbildern in der kalten Jahreszeit :
    Bei uns ist die Luft immer sehr trocken , somit gibt es selten Rau reif . Wenn es früh schneit , ist es mit der Staudenpracht auch vorbei, dann hoffe ich immer , dass der Schnee möglichst lange liegen bleibt 🙏

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 17:13

      Hallo Maria,
      vielen Dank für die wertschätzenden Worte. Es gibt bei uns auch nicht viele Raureiftage, umso mehr genieße ich den Anblick der "gezuckerten" letzten Blüten, Samenstände und Gräser.
      Viele Grüße
      Susanna

  • Antwort Claudia Brenneisen 4. Oktober 2024 at 13:04

    Hallo Susanna,
    Jaaaa der Herbst ist da. Die Blätter schüttelt er noch nicht ab.
    Wobei das Laub (davon haben wir seeehr viel) kehren für mich eine sehr meditative Arbeit ist.
    Die Samenstände dürfen stehen bleiben. Wie schön sieht der Sonnenhut im Winter aus. Auch die Hortensien, Fetthennen und Gräser.
    Im Garten werden noch Zwiebeln eingebuddelt und Stauden gepflanzt (mussten mit, da 50% günstiger 😉).
    Danke für deinen interessanten und wunderbaren bebilderten Beitrag.

    Herzliche Grüße und einen wunderschönen goldenen Oktober!
    Claudi
    Ps: die wilde Karde fehlt mir noch, sie sieht wunderhübsch aus.

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 17:18

      Liebe Claudi,
      als wir am Sonntag aus dem Urlaub zurückkamen, sah der Garten nach knapp zwei Wochen verwandelt aus. Der Herbst ist eingezogen und es fällt schon einiges Laub. Ich hoffe, dass unser Dreiblütiger Ahorn, mein Herbsthighlight, noch richtig ausfärbt, bevor er alles Laub verliert. Die Wilde Karde wollte bei uns im Garten nicht wachsen, deshalb habe ich sie "in freier Wildbahn" fotografiert. Ich drücke die Daumen, dass du mehr Glück mit ihr hast.
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Christiane Hame 4. Oktober 2024 at 14:15

    Liebe Susanna,
    Phlomis russeliana macht wirklich einen schönen Winteraspekt. Inzwischen schneide ich alle Blütenköpfe ab. Lasse aber die markhaltigen Stängel stehen. Dieses Brandkraut versamt sich bei mir so ungezügelt, dass ich mich frage, wann es auf der Liste der invasiven Neophyten erscheint. Ansonsten stimme ich dir in allen Punkten zu, wenn nicht, wie letztes Jahr Anfang Dezember 50 cm Schnee dem Winteraspekt ein jähes Ende bereitet.
    Liebe Grüße Christiane

    • Antwort Susanna 4. Oktober 2024 at 17:22

      Liebe Christiane,
      die Stängel stehen zu lassen finde ich einen guten Kompromiss. Wie schade, wenn der Schnee so früh kommt! Wir hatten spät im Winter schweren nassen Schnee, der alles platt gedrückt hat. Da war die "Durststrecke" bis zu den Frühblühern zum Glück nicht mehr lang. Ich drücke dir die Daumen für einen schönen langanhaltenden Winteraspekt in diesem Jahr!
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Christine 4. Oktober 2024 at 17:17

    Auf die Herbstsonne und den goldenen Herbst warte ich schon, liebe Susanna. Momentan ist es bei uns doch recht frisch und regnerisch. Aber nächste Woche klettern dann die Temperaturen wieder und einem letzten oder vorletzten, sehr notwendigen Garteneinsatz steht nichts mehr im Wege.
    Deine Fotos sind echt schön und zeigen sehr gut, wie lohnenswert es ist, nicht alles radikal vor dem Winter zurück zuschneiden.
    Ganz herzliche Wochenendgrüße. Christine

    • Antwort Susanna 5. Oktober 2024 at 8:44

      So weit im Voraus habe ich noch nicht auf die Wetterkarte geschaut, liebe Christine. Ich freue mich sehr, wenn wir noch weitere schöne Oktobertage bekommen. Vielleicht kann ich dann doch noch mein Inselbeet neu gestalten, in dem es einigen Pflanzen inzwischen zu schattig geworden ist. Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellenb, schon im Herbst alles abzuschneiden.
      Herzliche Grüße an dich
      Susanna

  • Antwort Elke Schwarzer 5. Oktober 2024 at 8:53

    Hallo Susanna,
    genau, bloß kein Laubsauger, ganz mein Motto!
    Ich habe sogar einen Kompostwurm im Beinwellstängel gefunden, der da innen hoch gekrochen war. Aber die Stängel werden ja so matschig, dass man sie liegen lassen kann.
    Viele Grüße
    Elke

    • Antwort Susanna 5. Oktober 2024 at 16:27

      Hallo Elke,
      an sonnigen Wintertagen das Laub von unserem Kiessitzplatz zu sammeln ist für mich fast eine meditative Beschäftigung, wie das Rosenschneiden im Sommer. Da brauche ich keinen Laubsauger …
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Barbara 5. Oktober 2024 at 17:49

    Hallo, liebe Susanna. Ein informativer und so wichtiger Beitrag. Die Tiere danken es so, wenn im Garten nicht "klar Schiff" gemacht wird. Der Garten hat im Winter mit Gräser, Hortensien, Stauden, usw., die stehen bleiben dürfen doch auch für unser Auge seine Schönheit. Ich werde dann aber wohl den Phlox schneiden, so wie Du rätst. Ein Laubsauger findet hier auch keinen Einsatz.
    Viele liebe Grüße Barbara

    • Antwort Susanna 6. Oktober 2024 at 7:34

      Da bin ich ganz deiner Meinung, liebe Barbara. Es gibt auch im Winter viel Schönes zu erntdecken, auch wenn es weniger spektakulär ist als die sommerliche Blütenpracht. Ich habe gestern auch einen Teil der Phloxe geschnitten, weil sie jetzt doch Mehltau hatten.
      Herzliche Grüße
      Susanna

  • Antwort kleiner staudengarten 5. Oktober 2024 at 17:50

    Hier bleiben auch die Stauden bis auf die hohen Astern stehen und alle Staudenreste, die keinen schönen Anblick bieten weil sie schwarz, vertrocknet oder schlichtweg vergammelt sind. Jedenfalls bieten wirklich viele Stauden, Gräser und Gehölze einen wunderschönen Winteranblick wie du mit deinen Fotos und Ausführungen beweist, liebe Susanna.
    Und ein Laubsauger geht gar nicht, da schwinge ich doch nötigenfalls den Besen bzw. Fächerbesen.
    Lieben Gruß und feine Oktobertage wünscht dir Marita

    • Antwort Susanna 6. Oktober 2024 at 7:42

      Auf den schönen Winteraspekt möchte ich auch nicht mehr verzichten, liebe Marita. Wie lange mussten wir früher warten, bis sich in den nackten Beeten endlich wieder etwas tat! Unser Rasen ist zum Glück in den letzten Jahren immer weniger geworden, da ist das Laub harken eine überschaubare Aufgabe geworden.
      Ich wünsche dir einen schönen Sonntag, herzliche Grüße
      Susanna

  • Antwort Heike Hermann 6. Oktober 2024 at 12:59

    Liebe Susanna, Deine tollen Bilder zeigen, wie hübsch Samenstände über die triste Winterzeit aussehen können. Wenn man sich dann noch den ökologischen Nutzen vor Augen führt, spricht alles dafür, einen Rückschnitt erst nach dem Winter vorzunehmen. Danke für Deine informativen Blogbeiträge.

    • Antwort Susanna 6. Oktober 2024 at 13:06

      Liebe Heike,
      was wäre der Garten ohne den schönen Winteraspekt und die Ahnung, dass in vielen Stängeln die Kinderstube von Insekten schlummert und wie wir auf den Frühling wartet?
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
      Susanna

  • Antwort Lieselotte Haag 7. Oktober 2024 at 16:23

    Liebe Susanna,
    wieder durch deinen Beitrag etwas dazu gelernt. Du kannst mir glauben, sofort habe ich ( bildlich ) meine Gartenschere weggelegt, nachdem ich deine Tipps verinnerlicht hatte. Aus gehäckselten Obstästen schütze ich einige Pflanzen. Soll besser sein als Mulch wie mir erklärt wurde. Irgendwie ist in diesem Jahr die Blühfreude meiner Blumen nicht zu toppen. Meine Margeriten haben sich zu einer Augenweite entwickelt. Hoffentlich kommen die vielen Knospen an der Pflanze noch zum Blühen. Sobald der erste Frost bei uns angekommen ist………so ist halt die Natur. Ob die Tomaten im Gewächshaus noch reifen ist fraglich. Im kommenden Jahr nehme ich wieder meine alten Sorten, wir würden sagen: da weiß man, was man hat!
    Liebe Grüße zu dir
    Lieselotte

    • Antwort Susanna 7. Oktober 2024 at 16:45

      Du wirst sehen, liebe Lieselotte, der Garten sieht im Winter einfach besser aus, wenn nicht alles leer geräumt ist.
      Ich habe selber keine Tomaten im Garten, sie sollen aber in einigen Tagen nachreifen, wenn man sie in eine Papiertüte legt und bei 18-20 ° C aufbewahrt. Ein mit dazugelegter Apfel soll die Reifung noch beschleunigen. Vielleicht probierst du es mal aus?
      Toll, dass sich deine Margeriten so gut entwickelt haben. Bei uns blühen sie nur im Topf, im Beet werden sie von den Schnecken bodentief abgefressen.
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Maria 8. Oktober 2024 at 11:51

    Liebe Susanna,
    dein Beitrag zeigt wie wunderschön und interessant doch der Garten im Herbst und Winter aussehen kann, wenn man nicht alles zurück schneidet. Ich mache es wie du und schneide erst im Frühjahr. Der Rasen und immergrüne Pflanzen werden von Laub befreit. Deinem Beitrag ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie immer sehr ausführlich und informativ geschrieben.

    Wünsche dir noch einen schönen Dienstag.
    Liebe Grüße Maria

    • Antwort Susanna 8. Oktober 2024 at 12:37

      Liebe Maria,
      an den letzten milden Tage des Jahres können wir lieber andere Arbeiten erledigen, Zwiebeln für einen bunten Frühling stecken oder einfach den Garten genießen.
      Ich wünsche dir eine schöne restliche Woche,
      liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Wölk Stephanie 8. Oktober 2024 at 15:05

    Hallo Susanna,
    wie diplomatisch und wortgewandt Du dieses schwierige Thema in Angriff genommen hast! Wer sich heutzutage intensiv mit Gartenarbeit oder Gartenkultur befasst, dem muss bewusst sein, dass der Garten kein "Wohnzimmer" ist. Wie viel Potential bilden unsere Gärten, doch wenn man sie genauer betrachtet, sind sie für unsere Insekten und Kleinstlebewesen eine Wüste! Wir müssen die Exoten in den Gartencentern stehen lassen und heimisches pflanzen. Natürlich sehen die "Neophyten" gesund und blühfreudig aus. Doch das die meisten kaum irgendetwas bieten, ist den wenigsten Menschen bekannt, oder vielleicht auch egal!? Natürlich passiert so ganz langsam was in Punkto Artenschutz, doch die Zeit drängt. Deshalb ist Dein Aufruf sehr wichtig! Mit solchen einfachen Methoden, alles im Winter stehen zu lassen, ist ein kleiner Schritt getan.
    LG…Stephanie

    • Antwort Susanna 8. Oktober 2024 at 15:15

      Hallo Stephanie,
      jeder Einzelne kann in seinem Garten etwas beitragen und in der Summe der vielen Gärten, die ehemals natürliche Lebensräume "besetzen", kann das schon die Natur unterstützen. Hoffen wir, dass sich das Schneiden im Frühling statt im Herbst immer mehr durchsetzt!
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Pfälzerin 8. Oktober 2024 at 18:40

    Liebe Susanna, in diesem Jahr wird im Garten nichts mehr gearbeitet. Alle verblühten Stauden bleiben stehen und ich hoffe, dass damit auch einige Insekten überwintern können. Wenn endlich mal wieder das Wetter besser wird, mache ich lieber einen langen Spaziergang und erfreue mich an der Natur, die auch im Oktober noch viel Schönes aufzuweisen hat.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

    • Antwort Susanna 8. Oktober 2024 at 22:06

      Liebe Ingrid,
      ich freue mich auch auf herbstliche Spaziergänge und hoffe auf weitere milde Tage, an denen wir die Herbstfärbung genießen können.
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Kirsi 10. Oktober 2024 at 12:47

    Oh liebe Susanna, das ist ein herrlicher Beitrag und Du sprichst mir damit aus dem Herzen. Wir haben einen Nachbarn der nicht müde wird mich darauf hinzuweisen, dass ich jetzt alles winterfest machen muss und was ich dabei alles abschneiden soll – ich werde nicht müde immer wieder zu sagen, dass es wichtig ist für die Vögel,Insekten auch etwas stehen zu lassen … immerhin nutzt dieser Nachbar nicht den Laubsauger und hat auch keinen Mähroboter.
    Die Fotos sind wie immer einfach schön, aber das Foto mit den Stieglitzen das gefällt mir am allerbesten – zu niedlich wie sie da an den Halmen sitzen … toll, liebe Grüße
    Kirsi

    • Antwort Susanna 10. Oktober 2024 at 13:36

      Liebe Kirsi,
      es ist manchmal schwierig, wenn Nachbarn so unterschiedliche Vorstellungen haben. Ich bin froh über jeden, der sich trautr, den Garten einfach mal unaufgeräumt zu lassen und der hinterher mit einem lebendigen Gartenbild dafür belohnt wird. Vielleicht kannst du ihn irgendwan zu ersten kleinen Schritten bewegen? Das wäre schön …
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Olga 13. Oktober 2024 at 10:54

    Liebe Susanna, danke für diesen wichtigen Beitrag! So wenige Menschen betrachten ihren Garten als Teil des Kreislaufs der Natur. Der englische Ausspruch im Beitrag weiter oben ist wunderbar auf den Punkt getroffen!
    In diesem Jahr mussten wir allerdings ein wenig entgegen der Philosophie abarbeiten und in unserem Wildblumenbeet in Vorgarten radikal aufräumen. Dort hatten sich die Disteln derart breit gemacht, dass sie viele der anderen Pflanzen erdrückten und sich auch stark im angrenzenden Garten des Nachbarn ausbreiteten. Ich habe aber bereits jetzt die Saat für das nächste Jahr ausgebracht und das Beet war in kürzester Zeit wieder übersäht mit Jungpflanzen. Für die Insekten habe ich als Winterquartier den trockenen Lavendelrückschnitt aus dem Frühjahr in den Ecken verteilt. Prompt sind dort die ersten Marienkäfer eingezogen! Da geht einem das Herz auf 😊
    Viele Grüße,
    Olga

    • Antwort Susanna 13. Oktober 2024 at 11:35

      Liebe Olga,
      manchmal muss man ausnahmsweise schneiden, aber solange es nicht die Regel ist, ist das doch vertretbar. Ich würde noch gerne ein Beet umgestalten, wenn wir das im Herbst noch schaffen. Dann müsste ich auch einiges schneiden, weil ich die Stauden sonst kaum teilen und umsetzen kann. Wie schön, dass die Marienkäfer die Umsicht gleich honoriert haben!
      Liebe Grüße
      Susanna

  • Antwort Ben 30. Oktober 2024 at 17:30

    Der Garten ist auch ein Teil der Natur und somit können wir Gärtner unseren Beitrag leisten, ein Kleinod zu schaffen/ zu bewahren, indem wir die Pflanzen im Winter länger stehen lassen oder die Abschnitte als Haufen sammeln. Es gibt so viele Möglichkeiten im Garten Insekten und Tiere zu fördern, Lebensraum zu schaffen… Euren Blog finde ich gut!

    • Antwort Susanna 30. Oktober 2024 at 17:39

      Hallo Ben,
      ich denke auch, dass jeder Garten zählt, in dem etwas getan wird, um die heimische Fauna zu fördern. Wir haben unsere Gärten ja nur von der Natur "geliehen".
      Liebe Grüße
      Susanna

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