Querbeet

Panaschierung

26. Januar 2020
Brunnera macrophylla "Jack Frost", Kaukasus-Vergissmeinnicht "Jack Frost"

Was bedeutet "panaschiert"?

"Panaschiert" nennt man die Blätter von Pflanzen, wenn sie nicht einheitlich grün sind. Sie können hellere bis weiße Bereiche haben. Ein anderer Begriff für "Panaschierung" ist "Variegation". Viele Pflanzen mit buntem Laub haben deshalb den Sortennamen "Variegata".

Die Panaschierung entsteht dadurch, dass die helleren Stellen weniger oder gar kein Chlorophyll enthalten. Diese Färbung der Blätter kann durch Mutation entstehen. Dies machen sich Züchter zunutze, um die Vielfalt im Angebot zu erweitern: fällt bei einer normalerweise gleichmäßig gefärbten Pflanze z.B. ein interessanter weißer Rand um das Blatt herum auf, kann diese Pflanze vegetativ (dass heißt nicht durch Saatgut, sondern z.B. durch Stecklinge) weiter vermehrt werden und es entsteht eine neue Sorte.
Helle Stellen an Pflanzen können außerdem auch durch Viren oder Mangelerscheinungen auftreten.

Mehrfarbige Blätter im Garten verwenden

Panaschierte Pflanzen können durch die auffällige Laubfärbung ein Blickfang in einer Pflanzung sein und Spannung erzeugen. Sie wirken besonders gut vor dunklen Hintergründen und können dunkle Partien aufhellen. Setzt man verschiedene panaschierte Pflanzen nebeneinander, wird es allerdings leicht zu unruhig.
Die buntlaubigen Sorten brauchen meistens mehr Licht als gleichmäßig gefärbte Sorten der selben Art, dies muss man bei der Standortwahl berücksichtigen.

Fern- und Nahwirkung

Je weiter entfernt, desto weniger nimmt unser Auge das Muster einer panaschierten Pflanze wahr, vor allem, wenn die Blätter klein sind oder die hellen Ränder fein sind. Dadurch wirken panaschierte Blätter mit hohem Gelbanteil von Weitem eher gelb. Weißbuntes Laub wirkt aus der Ferne auch einfarbig, der Farbton hat dann eine pastellige Wirkung.

Revertieren

Achtung:
Buntlaubige Pflanzen bilden oft Triebe mit einfarbigen Blättern aus. Dies nennt man Revertiren oder in die Art zurückschlagen. Diese Triebe haben die Merkmale der Elternpflanze, aus der die panaschierte Form hervorgegangen ist. Sie wachsen kräftiger als die gemusterten Pflanzenteile und sollten herausgeschnitten werden, damit sie nicht überhandnehmen und der mehrfarbige Eindruck nicht verlorengeht.
Im Bild unten sieht man bei der Bartblume (Caryopteris x clandonensis) 'Summer Sorbet"'mit dem hübschen zweifarbigen Laub auf der linken Seite die revertierten Triebe mit einfarbigen, dunkler grünen Blättern.

Bartblume (Caryopteris x cla
Bartblume (Caryopteris x clandonensis) 'Summer Sorbet' mit revertierten Trieben auf der linken Seite

Verschiedenes panaschiertes Blattwerk

Die folgende Galerie zeigt einen Ausschnitt aus der Vielfalt der panaschierten Pflanzen:

Wie sind eure Erfahrungen mit buntlaubigen Pflanzen? Habt ihr panaschierte Lieblingspflanzen? Und wie kombiniert ihr sie? Schreibt mir doch dazu unten einen Kommentar!

2 Kommentare

  • Antwort Martina Graw 14. Juni 2020 at 12:20

    Dieser Beitrag hat wieder eine Wissenslücke geschlossen. Jetzt kann ich aufmerksamer durch Natur und auch Gärtnereien gehen.

    • Antwort Susanna 14. Juni 2020 at 20:36

      Die Wirkung von mehrfarbigen Blättern wird uns tatsächlich oft gar nicht bewusst. Erst beim genauen Hinsehen fällt das Muster zwischen all dem anderen Blattwerk auf. Und dann wieder sind da die Blattstars wie das Kaukasus-Vergissmeinnicht "Jack Frost", dessen Farbenspiel die Aufmerksamkeit auf jeden Fall auf sich lenkt.
      Liebe Grüße,
      Susanna

    Bitte schreibt mir hier einen Kommentar:

    Vielleicht mögt ihr auch