
In diesem Beitrag geht es um die Hohe Fetthenne (Hylotelephium telephium-Hybriden) und die Prächtige Fetthenne (Hylotelephium spectabile), beide werden oft auch einfach als Hohe Fetthennen zusammengefasst. Sie gehören zu den Fettblattgewächsen (Crassulaceae). Die horstbildenden Stauden tragen im Spätsommer große Dolden winziger sternförmiger Blüten, die von Insekten geliebt werden. Sie harmonieren mit vielen anderen Pflanzen. Wichtig ist ein Standort in der vollen Sonne auf normalem Gartenboden, der eher nährstoffarm ist.
Warum ich Fetthennen so mag
Ich liebe Fetthennen. Erst einmal ist der Name schon schön … Wen kann man schon "Fette Henne" nennen, ohne dass sie gleich beleidigt ist?
Dann mag ich ihren Austrieb im Frühling. Sie bildet so schöne ordentliche Horste, die einfach hübsch aussehen, lange, bevor an Blüten überhaupt zu denken ist.

Dann erscheinen die Knospen wiederum in ordentlichen halbrunden Dolden und wirken auch bevor sie sich öffnen schon so gut wie Blüten.



Im Spätsommer öffnen sich dann die Knospen zu winzigen Blütchen, die in den Dolden eng beieinander stehen. Sie eignen sich gut als Schnittblumen und sind in der Vase lange haltbar. Und sie ziehen Insekten magisch an!

Schließlich zieren auch die Samenstände im Herbst und Winter noch im Garten. Die Samen bieten den Tieren Nahrung und die standfesten, haltbaren Dolden sehen mit einem Hauch von Reif oder einem Häubchen aus Schnee besonders schön aus.


Kurz – Hohe Fetthennen sind das ganze Jahr über schön und eine Bereicherung im Garten. Für mich sind sie unverzichtbar. Dürfte ich nur drei Pflanzen im Garten haben, … … – nein, das kann man nicht von mir verlangen!
Was passt zur Fetthenne?
Passende Partner sind vor allem Spätsommer- und Herbstblüher, die die Fetthenne von August bis Oktober begleiten. Dazu gehören der gelbe Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) oder der etwas zierlichere Missouri-Sonnenhut (Rudbeckia missouriensis) sowie der einjährige Raue Sonnenhut (Rudbeckia hirta), der von Juli bis zum ersten Frost blüht. Von den Astern bieten sich die höheren für den Hintergrund und die Kissenastern für den Vordergrund der Fetthenne an, gut passen weiße oder violette Astern. Rosa Astern wie die höheren Glattblatt-Astern 'Rosaperle' (Aster novi-belgii 'Rosaperle') oder 'Rosa Sieger' oder die niedrige Kissenaster 'Wood’s Pink' (Aster dumosus 'Wood’s Pink') nehmen den Farbton der rosa Fetthennen auf.
Zarte violette Begleiter sind Blauraute (Salvia yangii) und Argentinisches Eisenkraut (Verbena bonariensis).
Schöne Kombinationen schafft ihr auch mit Dahlien.
Für aufrechte Struktur eignen sich Schwertlilien (Iris) als Partner.
Als graulaubige Beetrandstauden eignen sich Silberimmortelle (Anaphalis triplinervis) und Wollziest (Stachys byzantina).
Gut passen auch Gräser wie Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides z.B. 'Hameln' oder 'Little Bunny'), Zartes Federgras (Stipa tenuissima) oder der Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens), die die Fetthenne auch im Winter noch begleiten.
Fetthennen sind soooo vielseitig!
Auf einen Blick
Blütezeit: August bis September/Oktober, je nach Sorte
Licht: volle Sonne
Boden: durchlässig, eher trocken und nicht zu nährstoffreich
Sonstiges: Insektenweide, Vögel fressen Samen
Pflege: Die Hohen Fetthennen sind pflegeleicht und verzeihen Vernachlässigung. Bitte nicht düngen, das führt eher zum Auseinanderfallen der Horste.
(Der botanische Name der Hohen Fetthennen wurde übrigens von "Sedum" in "Hylotelephium" geändert. Vielleicht bin ich unflexibel, aber irgendwie fand ich "Sedum" schöner …)
Kombinationen mit Hohen Fetthennen



Verschiedene weitere Sorten der hohen Fetthenne


Die Hohe Fetthenne 'Herbstfreude' (Hylotelephium telephium-Hybride 'Herbstfreude') ist im Aufblühen rosa und färbt sich mit der Zeit dunkler, bis hin zu einem Rostrot. Die Fotos entstanden an derselben Stelle im botanischen Garten Gütersloh.




4 Kommentare
Hallo,
eine sehr schöne Zusammenstellung….
Frage: kann ich einen Staudenrand vor der Fetthenne machen. Und zwar Fetthenne Herbstfreude. Oder ist die Pflanze so buschig, dass die Umrandung verschwinden würde? Und was können Sie empfehlen?
Grüße
Katarina
Hallo Katarina,
die Randbepflanzung sollte niedriger sein als die Fetthenne während der Blütezeit. Außerdem würde ich einen kompakten Saum am Beetrand pflanzen, der, wenn man Mulch verwendet, diesen weitgehend im Beet hält, auch wenn die Vögel darin scharren. Wenn die Pflanzen mit ausreichendem Abstand zueinander angeordnet sind, werden auch die Randpflanzen gut zur Geltung kommen.
Zu "Herbstfreude" passen z.B. der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis), der niedrige Wiesenknopf "Tanna" (Sanguisorba "Tanna") oder der Storchschnabel "Rozanne" (Geranium -Hybride "Rozanne"), der lange und für einige Wochen gleichzeitig mit der Fetthenne blüht.
Auf trockenem Boden eignen sich Wollziest (Stachys byzantina), Sandthymian (Thymus serpyllum), der ebenfalls Insekten anzieht, eine niedrige Katzenminze (Nepeta racemosa) und Blut-Storchschnabel (Geranium sanguinem) mit langer Blütezeit. Der Blut-Storchschnabel ist auf dem dritten Bild oben mit der Fetthenne "Brilliant" zu sehen. Auch die Katzenminze blüht – nach einem Remontierschnitt – für einige Zeit zusammen mit der "Herbstfreude".
Ich hoffe, es ist eine passende Anregung dabei und wünsche gutes Gelingen!
Liebe Grüße,
Susanna
Hallo Susanna,
ich bin in meinem Garten mit dem Anlegen des neuen Staudenbeetes auch auf die Fetthenne(Sedum hört sich viel besser an) gekommen. Das Beet steht jetzt ein Jahr, und ich bin sehr gespannt ,wie sie sich in Zukunft entwickeln. dieses Jahr habe ich beobachtet, das die Blätter im Herbst etwas schimmelig aussehen. Unser Rasen war immer sehr trocken, beim Beet habe ich jedoch den Eindruck, das es im Herbst recht feucht ist. Ich habe die Bepflanzung bewusst für trockene Standorte gewählt- vielleicht war das doch nicht richtig.
Aber gut- das Sedum hat eine riesen Vielfalt, mich zu entscheiden fiel mir sehr schwer .Ich werde beobachten.
Liebe Grüße Petra
Hallo Petra,
in diesem Jahr war der Sommer bei uns sehr feucht, vielleicht haben die Fetthennen zu viel Regen bekommen? Wir haben ja Sandboden, da kann das Wasser gut abfließen. In deinem Lehmboden haben sie es da schwerer (im wahrsten Sinn des Wortes). Vielleicht kannst du Sand einarbeiten, damit du eine bessere Drainage hast. Ja, es gibt viele hübsche Fetthennen, da kann ich verstehen, dass dir die Auswahl nicht leicht gefallen ist. Ich drücke dir die Daumen, dass sie in Zukunft bei dir gut gedeihen!
Liebe Grüße,
Susanna