Staudenkombination für ein attraktives Herbstbeet

Ihr Lieben,
heute habe ich die ersten Kraniche gesehen. Ich bin immer wieder fasziniert von ihrem Zug, und wenn ihre Abschiedsrufe zu hören sind, wandert unweigerlich der Blick gen Himmel, um sie zu beobachten. Ein tolles Schauspiel – noch viel lieber ist es mir allerdings, wenn sie wiederkommen und den Frühling in ihrem Reisegepäck mitbringen. Doch bis dahin dauert es noch.
Der Sommer-Phlox ist verblüht und die letzten Strahlenblüten des Gelben Sonnenhutes sind neben ihren schon braunen Schwestern längst in der Unterzahl. Sträucher und Bäume haben sich schon auf den ersten Frost vorbereitet und leuchten in bunten Farben. Damit uns nicht das Sommerweh packt, treten nun die Astern auf die Bühne und malen noch einmal weiße, rosa und violette Kleckse und Drifts in die Beete.
Heute zeige ich euch eine attraktive Kombination für ein herbstliches Beet mit Astern und Stauden mit farbigem Laub:

Diese Kombination fiel mir in einer der Pflanzungen von Piet Oudolf im Maximilian Park in Hamm ins Auge. Sie ist etwas für Liebhaber von herbstfärbenden Stauden, denn hier liegt in dieser Jahreszeit der Schwerpunkt nicht (nur) auf den Blüten. Sie fühlt sich in der vollen Sonne auf durchlässigem frischem Boden wohl. Aster und Natternwurz sind sehr insektenlieb und bieten Nahrung, wenn schon viele andere Futterpflanzen verblüht sind.

Die Kombination im Jahreslauf

Blausternbusch und Natternwurz bringen mit ihrem nadelförmigen und dunkelbraunen Blattwerk die ganze Gartensaison über Struktur ins Beet. Der Blausternbusch zeigt seine blassblauen Blüten im Juni und Juli. Von Juli bis September erscheinen die kleinen weißen Blüten der Natternwurz und bilden einen hübschen Kontrast zu ihrem Laub. Im August blüht dann die Aster 'Twilight', deren Blüten sich ebenfalls gut von dem Dunkelbraun abheben. Gleichzeitig mit der Asternblüte beginnt der Blausternbusch sich zu färben, bis alle seine 'Nadeln' in leuchtendem Gelb durch den Garten strahlen. Die verschiedenen Blattstrukturen und die Samenstände der Aster sind auch im Winter noch reizvoll im Beet.

Der Blausternbusch oder Röhrenstern (Amsonia hubrichtii) ist eine horstbildende Staude mit nadelartigen Blättern und blassblauen Blüten im Juni und Juli. Seine Blätter färben sich im Herbst leuchtend gelb. Volle Sonne; Höhe 50-70 cm, Breite 40 cm; winterhart

Die Herzblatt-Aster (Aster x herveyi) 'Twilight' ist eine ausläuferbildende Staude mit herzförmigen Blättern und zart blauvioletten Blütensternen im August und September. Sonne bis Halbschatten;
Höhe 70-80 cm, Breite 50 cm; winterhart

Der Braunblättrige Wasserdost oder die Natternwurz (Ageratina altissima) 'Chocolate' (syn. Eupatorium rugosum 'Chocolate') ist eine horstbildende aufrechte Staude mit dunkelbraunen Blättern und kleinen weißen Blüten im Juli bis September. Um die kräftige dunkle Farbe auszubilden, möchte sie sonnig stehen. Sonne bis Halbschatten;
Höhe 80-100 cm, Breite 80 cm; winterhart

Weitere Pflanzen zum Kombinieren

Diese Kombination lässt sich mit vielen weiteren sonnenliebenden Stauden kombinieren.
Für den Frühling könnt ihr Zwiebelblüher dazwischen stecken, deren vergilbende Blätter schon bald vom Austrieb der Stauden verdeckt werden.
Im Sommer passen die Blüten von Prachtspieren (Astilben), Duftnesseln (Agastache), Sonnenhüten (z.B. Rudbeckia fulgida) oder Scheinsonnenhüten (Echinacea purpurea) dazu, deren Samenstände im Herbst noch einen weiteren schönen Aspekt beisteuern. Toll finde ich zur Natternwurz auch orange Sonnenbraut (Helenium Hybriden) wie 'Waltraud' oder 'Sahin’s Early Flowerer'. Eine wunderschöne Ergänzung für viele Monate sind verschiedene Gräser wie die Rutenhirse (Panicum virgatum) 'Hänse Herms' mit ihrer Rotfärbung oder das zarte Tautropfengras (Sporobolus heterolepis).
Im Herbst nehmen schließlich Herbstkrokusse (Crocus speciosus) mit ihren blau-violetten Blüten die Farbe der Aster wieder auf.

Die weiteren Blüten

Unten seht ihr die Blüten Röhrensterns. Von denen der Natternwurz habe ich leider kein Foto.

Pflege:
Der Röhrenstern braucht ein bisschen, bis er in die Strümpfe kommt. Er freut sich über etwas Kompost im Frühling und in der Anwachsphase über Wasser in trockenen Phasen. Eingewachsen kommt er mit trockenerem Boden zurecht. Die Natternwurz mag es, wenn ihr sie etwa alle drei Jahre teilt. Mit dem Rückschnitt der trockenen Staudenreste solltet ihr bis zum Frühling warten – darüber freuen sich die Insekten, die hier Unterschlupf gefunden haben!

Weitere Bilder der Pflanzungen von Piet Oudolf im herbstlichen Maximilianpark findet ihr hier, Fotos vom Spätsommer hier.

Da ich hier den eintrittspflichtigen Maximilian Park Hamm nenne, wo die Fotos entstanden sind, kennzeichne ich diesen Beitrag als Werbung. Sie ist weder beauftragt noch bekomme ich eine Gegenleistung. Den Eintritt habe ich selbst bezahlt.

In unserem Garten sind die letzten Astern aufgeblüht und ich genieße ihr Zusammenspiel mit den Gräsern und den letzten Blüten der Rosen und Storchschnäbel. Heute bei dem usseligen Wetter allerdings von drinnen …
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir einen Kommentar zu hinterlassen. Habt ein wunderschönes Wochenende und seid herzlich gegrüßt
Susanna