Pflanzenporträts

Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) pflanzen und kombinieren

5. September 2020
Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata)
Die Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata)
Die Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata)

Die Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) ist eine elegante exotische Schönheit.
Sie stammt aus den Bergregionen Japans und Koreas und gehört zu den Hortensiengewächsen (Hydrangeaceae). Die horstbildende sommergrüne Staude wirkt mit ihrem buschigen Wuchs wie ein Kleinstrauch. An dunkelvioletten aufrechten Stielen wachsen gegenständige, markant gezähnte Blätter. Sie haben eine grobe Textur und ähneln dem Laub eines Ahorns.
Die Wachsglocke fühlt sich im Halbschatten wohl, toleriert aber auch schattigere Standorte. Sie mag nährstoffreichen, humosen, durchlässigen, frischen Boden. Es dauert eine Weile, bis sie sich zu einer ansehnlichen Pflanze entwickelt. Wenn sich die Kirengeshoma aber einmal etabliert hat, kann sie lange an ihrem Standort bleiben und wird immer schöner.
Die Wachsglocke wird sowohl wegen der Blätter als auch wegen ihrer Blüten im Garten verwendet.
Sie ist winterhart.
Im Spätsommer erscheinen zunächst die blassgelben kugelrunden Knospen, unter deren Gewicht sich die Stängel anmutig überneigen.

Die Blütenknospen der Japanischen Wachsglocke (Kirengeshoma palmata)
Japanische Wachsglocke: Die Blütenknospen sind zunächst kugelrund.

Die Knospen werden länglich und öffnen sich schließlich zu kleinen Glöckchen.

Blüten der Japanischen Wachsglocke (Kirengeshoma palmata)
Japanische Wachsglocke: Die Knospen öffnen sich zu länglichen Glöckchen.

Die Spitzen der Blütenblätter biegen sich mit der Zeit leicht nach außen:

Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata): die Spitzen der Blütenblätter biegen sich leicht nach außen
Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata): die Spitzen der Blütenblätter biegen sich leicht nach außen

Auch die Samenstände der Wachsglocke sehen interessant aus:

Samenstände der Japanischen Wachsglocke
Samenstände der Japanischen Wachsglocke

Im Herbst färben sich die Blätter der Wachsglocke gelb, wenn dem nicht die ersten Fröste zuvorkommen. Bei den ersten Minusgraden stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab.
Die Kirengeshoma eignet sich für die Mitte oder den Hintergrund schattiger Beete, für den Gehölzrand oder Waldgärten.

Auf einen Blick
Blütezeit: August bis September
Licht: Halbschatten, toleriert schattige Standorte
Boden: humos, durchlässig, frisch
Höhe: 70-100 cm
Breite: 60 cm
Sonstiges: Die Wachsglocke ist zwar winterhart, der Austrieb kann aber im Frühjahr unter Spätfrösten leiden. Eine Abdeckung mit einem leichten Vlies schützt die jungen Blätter. Wenn einmal die oberen Blätter unter Frost leiden, erholt sich die Pflanze aber bald wieder. Schnecken mögen die Wachsglocke!
Pflege: In Trockenperioden muss die Kirengeshoma gegossen werden.

Was passt zur Japanischen Wachsglocke?

Zur Wachsglocke mit dem groben Laub und hügeligen Wuchs passen Pflanzen mit feinerem Laub und aufrechtem Wuchs wie Farne, Silberkerzen (Actaea), Astilben. Lungenkraut (Pulmonaria) oder Lilientraube (Liriope muscari) machen sich gut zu ihren Füßen. Ebenfalls hügelig mit grobem Laub wachsen Funkien (Hosta), die auch gut neben der Kirengeshoma wirken.
Gute dunkellaubige Partner sind rotlaubige Silberkerzen wie Actaea 'Hillside Black Beauty' oder 'Brunette' und der Buntblatt-Knöterich (Polygonum microcephalum) 'Red Dragon'.
Elegant wirkt gelbbuntes Japanisches Berggras (Hakonechloa macra 'Aurea' oder 'Aureola') dazu.

Japanische Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) kombinieren

Im Mai: Junger Austrieb der Wachsglocke mit dem gelben Wald-Scheinmohn (Papaver cambricum), einem Wanderer in schattigen Gartenpartien:

Japanische Wachsglocke mit dem gelben Wald-Scheinmohn (Papaver cambricum)
Junger Austrieb der Japanischen Wachsglocke mit dem gelben Wald-Scheinmohn (Papaver cambricum) (Botanischer Garten Gütersloh)

Wachsglocke mit Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis) Anfang August: die dunklen Stängel schieben sich schon über das Blattwerk hinaus.

Japanische Wachsglocke mit Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis)
Japanische Wachsglocke mit Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis)

Die Wachsglocke blüht hier vor der Arkansas-Scheinaster (Vernonia) 'Mammuth':

Japanische Wachsglocke und Arkansas-Scheinaster (Vernonia) 'Mammuth'
Japanische Wachsglocke und Arkansas-Scheinaster (Vernonia) 'Mammuth' (Maximilianpark Hamm)

Kirengeshoma palmata mit Schwarzem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus 'Nigrescens') und Lenzrose (Helleborus x hybridus):

Kirengeshoma palmata mit Schwarzem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus 'Nigrescens') und Lenzrose (Helleborus x hybridus, rechts)
Kirengeshoma palmata mit Schwarzem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus 'Nigrescens') und Lenzrose (Helleborus x hybridus, rechts)

Eine weitere Pflanzenkombination mit der Wachsglocke findet ihr hier.

Da ich hier zum Teil eintrittspflichtige Parks und Gärten nenne, kennzeichne ich diesen Beitrag als Werbung. Sie ist unbeauftragt und unbezahlt.

Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir unten einen Kommentar zu hinterlassen. Herzliche Grüße
Susanna

2 Kommentare

  • Antwort Eva Lemmert 8. September 2022 at 18:01

    Liebe Susanna,
    ein ganz wunderbares Pflanzenportrait hast du da geschrieben. Vor ca zwei Jahren hab ich sie zum ersten Mal im Internet entdeckt und war sofort verliebt. Leider hab ich schon oft gehört, dass auch Schnecken total in sie verliebt sein sollen. Welche Erfahrungen hast du mit Schnecken gemacht?
    Ganz liebe Grüße,
    Eva, @housewifes.garden

    • Antwort Susanna 11. September 2022 at 17:16

      Liebe Eva,
      bei uns fressen die Schnecken wenig an der Wachsglocke, aber inzwischen habe ich das Gefühl, dass sie in verschiedenen Gärten unterschiedliche Vorlieben haben. Vielleicht liegt es daran, ob und welche anderen bei Schnecken beliebten Pflanzen man hat? Bei uns fressen sie sogar das Kaukasus-Vergissmeinnicht mit seinen angeblich schneckenresistenten Blättern. In diesem Jahr lassen sie (zumindest bis jetzt) die Astern in Frieden … Ich würde es einfach ausprobieren.
      Liebe Grüße
      Susanna

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