Herbstliche Floristik: Kränze und Gestecke in der Gärtnerei Marx

Ihr Lieben,
am letzten Wochenende wollte ich in die Stadt fahren, um Schuhe für den Übergang zu kaufen und auf dem Weg nur schnell ein paar Pflanzen abzuholen, die ich bestellt hatte. Da hüpften mir in der Gärtnerei meines Vertrauens auf dem Weg zur Kasse sooo schöne Kränze und Gestecke in den Weg, dass ich nicht widerstehen konnte, die Kamera zu holen. So verbrachte ich am Ende zwei Stunden dort und durfte auch der Floristin Steffi über die Schulter sehen, die gleich noch ein paar Tipps für uns hatte. Manchmal kommt es eben anders als man denkt …

Da ich hier eine Gärtnerei nenne, kennzeichne ich diesen Beitrag aus rechtlichen Gründen als Werbung. Sie ist unbezahlt und unbeauftragt.

Dass es in der Gärtnerei Marx nicht nur eine große Auswahl toller Stauden und Gehölze gibt, habe ich euch in diesem Artikel schon einmal gezeigt. Es gibt auch viele Kränze und Gestecke, ausgesuchte Vasen, Übertöpfe und Schalen. Ich staune jedes Mal wieder, wie geschmackvoll die Werkstücke mit den Dekoobjekten in passenden Farben arrangiert sind!

Am Eingang heißen uns zwei Kränze in herbstlichen Rot- und Orangetönen willkommen …

… und auf der Bank vor dem Laden stehen Kleinigkeiten mit Heide und Hornveilchen:

Herbstliche Kränze und Gestecke

Im Laden gibt es überall etwas zu entdecken. Klein aber fein ist das Kränzchen aus gefärbten und getrockneten Blüten von Sedum, Statice (Strandflieder) und Schleierkraut. Einige Samenkapseln der Jungfer im Grünen (Nigella damascena) sind ein hübscher Gegenpol zu den winzigen Blüten:

Der Star in diesem üppigen Gesteck ist die burgunderfarbene Blüte einer Protea 'Sunset' in der Mitte, die später eintrocknet. (Zoomt gerne mal rein.) Weitere Proteen, Edeldisteln (Eryngium) und Sedum, einige runde Beeren für Struktur – hier gibt es viele attraktive Details:

Ein Hingucker sind nicht nur die ungewöhnlich geformten Vasen, sondern auch das aufrechte Gesteck aus Edeldisteln, Sedum und feinen Gräsern in der Kiefernrinde. (Ich liebe Kiefern und den warmen Rotton ihrer Borke. Habe ich das schon mal erwähnt?)

Dieses Kränzchen aus Hortensienblüten und silbergrauer Stacheldrahtpflanze (Leucophyta) duftet, denn es wurde auch Rosmarin darin verarbeitet. Mir gefallen seine gedeckten Farben sehr:

Beerenfarbenes Heidekraut und Lärchenzweige schmücken dieses Kränzchen:

In diesem Werkstück harmonieren Lampionblume (Physalis), Distelblüten und Zweige mit winzigen Hagebutten. Die Basis besteht aus einem Strohrömer und Ranken von Wein und Drahtwein (Muehlenbeckia):

Hier geben die getrockneten Samenstände der Wilden Karde (Dipsacus fullonum) den Ton an. Diese kleineren Exemplare stammen von den Seitentrieben der Pflanze und passen deshalb in der Größe gut zu dem Kranz:

Tipp der Floristin:
Die Wilde Karde schneidet Steffi, wenn sie noch grün ist und hängt sie kopfüber zum Trocknen auf. Sie rät, dabei Handschuhe zu tragen, denn die Pflanze hat viele kleine Stacheln. Sie lassen sich vom Stängel mit einem alten Handtuch entfernen, indem man ihn fest damit umfasst und daran entlang fährt.

Es muss nicht immer Farbe sein: Der ganz aus Jungfer im Grünen und Strandflieder gearbeitete Kranz bringt gleich Blüten fürs Beet im nächsten Jahr mit. Die kleinen schwarzen Samenkörner, die aus den trockenen Kapseln herausfallen, könnt ihr aussäen und euch im Sommer über blühende Pflanzen freuen.

Die Kiefernrinde für dieses wunderschön üppige Gesteck hat Steffi beim Spazierengehen gefunden. Hier mischen Lampionblume, verschiedene Blüten, gebleichter Farn und einige künstliche Eukalyptussamenstände mit:

Tipp der Floristin:
Wenn man die Augen offen hält, kann man manchmal schöne Rindenstücke finden. Ihr solltet sie vor dem Verarbeiten sechs Monate draußen an einem geschützten Ort trocknen lassen, falls sich kleine Bewohner darin verstecken.

Durch den kräftigen Farbkontrast zieht dieser Kranz mit Gräsern in Schwarz und leuchtend orange gefärbtem Sedum die Blicke auf sich. Feine silbergraue Fäden von Tillandsien sind darum herum gewoben:

Mit den matten Tönen von Hortensien und Jungfer im Grünen hat dieser kleine Kranz einen morbiden und dennoch bezaubernden Charme:

Es muss nicht immer der ganze Ring bedeckt sein. Die winzigen zurückhaltenden Blütchen von Schleierkraut und Statice werden von Sedum und einem farblich passenden Filzband als Farbtupfer ergänzt:

In diesem ähnlichen Werkstück setzen Hagebutten und flauschiges Samtgras (Lagurus ovatus) kleine Akzente. Warum das Samtgras auch "Hasenschwanz" genannt wird, ist offensichtlich:

Auf einer schlichten Holzgrundlage wurden hier Birken- und andere Äste befestigt und mit getrockneten Blüten von Hortensie, Artischocke, Trommelstock (Craspedia) und Hagebutten ausgearbeitet:

Und noch ein Tipp von der Floristin:
Haltet die Augen offen, wo im Straßenbegleitgrün kleine weiße Rosen blühen und merkt euch die Stelle. Dort könnt ihr im Herbst solche hübschen Hagebutten finden.

Auch dieses Gesteck mit Rinde und Moos hat mir sehr gefallen. Die Blüten in Altrosa werden wieder so schön mit passenden Glasvasen und Kissen drumherum in Szene gesetzt:

Ein schönes kleines Mitbringsel ist das Gesteck aus der exotisch wirkenden Nadelkissenprotea, farblich passenden Beeren und den Blättern und Blüten des Eukalyptus:

Ich finde es schwierig, mich zwischen all den tollen Kreationen für einen Favoriten zu entscheiden! Das Gesteck auf dem Titelbild und der Kranz unten gefallen mir auf jeden Fall besonders gut.

Oder vielleicht doch dieser mit den leuchtenden Lampions?

Ein Gesteck zu Allerheiligen entsteht

Nun treffen wir Steffi, die seit zwanzig Jahren hier arbeitet und all die wunderschönen Werkstücke gestaltet. Sie arbeitet gerade an einem Gesteck zu Allerheiligen. Das dürfen wir jetzt miterleben: Ein Grundgerüst aus Immergrünen hat sie schon vorbereitet. Nun holt sie sich allerhand Blüten, Zapfen und andere "Zutaten" und baut ihr Werkstück auf.

Was das Schönste an ihrem Beruf ist? Sie mag alles, was dazugehört. Sie arbeitet vor allem gern mit natürlichen Materialien. Beeren, bemooste Zweige, Flechten – sie hält auch im Privatleben immer die Augen offen und bringt manche schönen Werkstoffe von einem Spaziergang mit. Einmal im Skiurlaub sah sie vom Lift aus tolle Äste mit Flechten und wünschte, sie hätte mehr Platz im Koffer …
Sie liebt es auch, einfach mal raus zu gehen, durch die Gärtnerei zu streifen und hier und da für ihre Arbeiten etwas von den Stauden abzuschneiden. Da kommt sie jedes Mal mit kleinen Schätzen zurück, erzählt sie.

Welches ist die schönste Zeit für die Floristin? Ohne zu zögern sagt sie: "Der Herbst, weil er so farbenfroh ist und man so viel in der Natur sammeln kann." Für dieses Gesteck hat sie sich für orange Hagebutten und das dunkle Rot von Eichenblättern entschieden:

Wichtig ist ihr, natürlich zu gestalten, nur wenig Künstliches zu verwenden und sich von der Massenware im Supermarkt abzuheben. Hier gibt es nur Einzelstücke, jedes Werkstück ist ein Unikat (und mit Liebe gearbeitet, möchte ich noch gerne ergänzen …)
Zweige mit Flechten kommen auch hier zum Einsatz. Sie lockern die immergrünen Zweige der Basis auf:

Woher nimmt Steffi die vielen kreativen Ideen? Am Anfang hat sie eine Grundidee. Dann fängt sie einfach an und alles entwickelt sich beim Tun. Immer wieder verschwindet sie, um noch einen Ast mit Flechten oder einen Beerenzweig zu holen. Sie gestaltet es weiter, bis es ihr gefällt. Und nun ist es so weit, das sieht man ihr an:

Trauerfloristik zu Allerheiligen

Bei den Arbeiten draußen kann ich nicht immer unterscheiden, was Trauerfloristik ist und was einfach Herbstgestecke sind. Das eine oder andere Werkstück könnte ich mir auch als Herbst- und Winterschmuck auf unserem Terrassentisch vorstellen. Wie schön, dass Grabschmuck heute nicht mehr traurig aussehen muss!
Das Steinherz ruht in einem Nest aus verschiedenen Zapfen, Ranken und Flechtenmoos. Blaue Edeldisteln (Eryngium) bringen einen Hauch von Farbe hinein und weiß gefärbte Strelitzienblätter verleihen eine edle Note:

Ton in Ton ist das kleinere Herz auf ein Kissen aus Tillandsien und Stacheldraht gebettet. Naturfarbene Früchte des Zimtrindenbaums (Canella) wärmen das edle Silbergrau:

Diese dekorative Mooskugel war schon mit einer Kundin unterwegs zum Auto. Sie war so nett, sie für ein Foto für mich zu halten. Das Zusammenspiel von roter Heide, ein paar braunen haltbar gemachten Blättern und hellvioletten Fruchtständen vom Eukalyptus gefällt mir sehr:

Viel Grün und zurückhaltende Farben: Mit besonderen Blüten wurde dieses eher klassische Gesteck neu interpretiert:

Dunkle Purpurglöckchen geben den Ton an und bilden einen schönen Kontrast zum hellen Körbchen. Die kleinen Blütengesichter der Hornveilchen in dunklem Violett und die heller eingefärbten Zweige bringen Leben in den Kranz:

Auch aus der Mooskugel schauen Hornveilchen heraus, dieses Mal in Weiß mit leuchtendem Gelb. Sie werden von gebleichten Eucalyptusfruchtständen, Protea und behandeltem Eichenlaub begleitet:

Es gibt noch so viele kleine Gestecke und Körbe … (Zoomt gerne mal rein.)

Herbststräuße

Natürlich gibt es auch geschmackvolle Sträuße in der Gärtnerei zu kaufen. Haben die Hortensien nicht eine wunderschöne Farbe?

Einige bestellte Sträuße warten darauf, abgeholt zu werden und jemandem Freude zu machen:

Auf dem Weg zum Auto mache ich noch einen Schlenker durch den Schaugarten wo sich der Ginkgo gelb gefärbt hat und die Gräser ihren großen Auftritt haben.

… und werfe einen Blick über die Gärtnerei, wo jetzt gerade die verschiedensten Astern so wunderschön von Weitem leuchten:

Wenn ihr den Beitrag über die Gärtnerei und den Schaugarten noch nicht kennt oder gerne noch einmal mit mir über das Gelände bummeln möchtet, klickt einfach hier: Der Schaugarten beim Gärtner Marx und Kunst trifft Garten

Herzlichen Dank für diese Einblicke in deine Arbeit, liebe Steffi, und vielen Dank an Katrin und Stefan Marx, dass ich wieder so viele schöne Fotos mitnehmen durfte.

Am Wochenende soll es mild bleiben und Mitte der Woche kommt die Sonne zurück. Genießen wir die goldenen Oktobertage!
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir unten einen Kommentar zu hinterlassen.
Ich wünsche euch ein wunderschönes Gartenwochenende,
herzliche Grüße
Susanna