Ihr Lieben,
nach dem vielen Regen der letzten Wochen sind einige unserer Sommerblumen in den Töpfen nicht mehr schön. Es sei ihnen verziehen, sie haben uns ja monatelang Freude gemacht und sich für uns verausgabt. Nun werden für die Übergangszeit noch einmal der Garten und der Terrassentisch dekoriert, bis die Farben endgültig verschwinden und es winterlich wird. Ich habe ein paar Ideen für euch zusammengestellt und zeige euch am Ende, wie ihr den Kürbis vom Titelbild ganz einfach nacharbeiten könnt.

Wenn es schnell gehen soll: Ruckzuck-Gartendekoration mit Ranken und Kürbis
Die Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia) bringt jetzt viele Pergolen und Fassaden mit ihrer leuchtend roten Herbstfärbung zum Strahlen. Da sie üppig wächst, kann man davon guten Gewissens ein paar Ranken schneiden. In mehreren Lagen kreisförmig hingelegt, bildet sie ein farbenfrohes Nest für den dicken weißen Kürbis, der auf unserem alten Stuhl Platz genommen hat. Mit seiner Patina aus Moos und Flechten ist er eine ideale Bühne für unsere jahreszeitlich wechselnde Deko. Schneller könnt ihr solch eine leuchtende Deko kaum haben!


Auch mit ein paar Strängen Hopfen, locker zusammengedreht, sieht die Deko toll aus. Ich finde, es erinnert ein bisschen an ein altes Gemälde. Ihr könnt dafür auch Wilden Wein, Efeu oder Wilde Klematis verwenden.

Die Auswahl an Kürbissen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen und die Entscheidung, welcher der schönste ist, fällt schwer. Ihr habt die Qual der Wahl zwischen all den tollen Farben und Formen:

Gartendekoration mit Herbstzauber und Kürbis
Da die Zeit der Kürbisdeko relativ kurz ist, lohnt es sich kaum, nur für diese wenigen Wochen Pflanzen zu kaufen. Für dieses Arrangement habe ich farblich aufeinander abgestimmte Stauden aus dem Herbstzauber-Sortiment verwendet, die später in die Kübel auf der Terrasse gepflanzt werden können. Sie stehen einfach mit dem Topf in einer großen Emailleschüssel um den Kürbis herum. In eine größere Schale könnt ihr sie auch direkt hinein pflanzen, die Mitte mit Moos auslegen und den Kürbis darauf setzen, so kommt er noch besser zur Geltung.
Während die Stacheldrahtpflanze (Leucophyta brownii) im Advent mit Rebhuhnbeeren weihnachtlich kombiniert wird und leider nur eine Saison lang hält, können die Wolfsmilch (Euphorbia) 'Ascot Rainbow', die dunklen Purpurglöckchen und die Chrysanthemen ins Beet umziehen, wenn sie nicht mehr in der Deko gebraucht werden. Für ausdauerndes Silber könnt ihr statt Stacheldraht Currykraut (Helichrysum italicum) verwenden oder das Weißfilzige Greiskraut (Jacobaea maritima). Letzteres wird bei uns wie eine Einjährige behandelt, kann aber milde Winter im Beet überstehen oder frostfrei überwintert werden.

Etwas Bauernsilber und eine passende Kerze, und die Herbststimmung in Rosa und Beerenfarben ist komplett:

Den kleinen Kranz aus Hortensien und Wilder Klematis habe ich mit feinem Draht auf eine dicke Kordel gebunden. Für etwas Abwechslung habe ich Jungfer im Grünen und Hohe Fetthenne mit hinein genommen. Er sieht sowohl frisch als auch eingetrocknet gut aus.

Es geht auch ohne den Kürbis. Hier sind die Pflanzen von oben noch einmal in einer Ziegelform aus Holz auf dem Terrassentisch angeordnet:

Herbstlich dekorierte Tische im Garten
Die Funkien in Töpfen und das Häuschen in Rostoptik stehen die ganze Saison über auf dem Nähmaschinentischchen. Im Herbst werden sie mit einem Windlicht, Moos und Hagebutten sowie einem Gugelhupf aus Beton kombiniert.

Der Platzhirsch bekommt den besten Platz in der Mitte:

Auf dem Pflanztisch sind wieder Kürbisse mit von der Partie. Die helle Sorte fügt sich überall gut ein und nimmt die Farbe der Chrysantheme auf:

Zum dunklen Purpurglöckchen passen die Glaspilze mit den violetten Hüten perfekt:

Weitere Ideen rund um die Deko mit Kürbissen
Mit vielen kleinen Zierkürbissen und wenigen Blüten wurde ein lockerer Mooskranz bestückt. Die Kordel, mit der sie befestigt wurden, ist nicht versteckt sondern als Kontrastprogramm deutlich sichtbar. Sie kann zu den Farben der übrigen Deko passend ausgewählt werden:

Üppige Sträuße mit Dahlien, Zinnien und Kosmeen in ganz einfachen Weckgläsern bilden ein Stillleben mit orangen Kürbissen:

Edel wirkt das Arrangement aus den grauen Kürbissen mit Sträußen aus Dahlien und Astern in Weiß und Violett. Ein schlichter Kranz aus Moos rundet das Bild ab. Es erinnert fast an ein altes Gemälde:

Kürbisse mit Blüten geschmückt
Der weiße Kürbis thront in einer Schale in Rostoptik und wurde mit einem Blütenkränzchen herausgeputzt:

Nun geht es wie versprochen an den "garnierten" Kürbis. Beim Material könnt ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen. Geht einmal durch den Garten und schaut, was ihr findet. Dahlien, Chrysanthemen, Astern, Zinnien und die letzten Rosenblüten oder Hagebutten könnt ihr ebenso dafür schneiden wie Strohblumen. Heidekraut und Stacheldrahtpflanze sind hübsches Beiwerk. Hortensien könnt ihr sowohl zum Füllen nehmen als auch als Solisten im Gesteck einsetzen. Auch bunte Blätter, Efeu und hübsche Samenstände passen hinein.

Als Grundlage für die Blütendeko dient ein zum Ring gebogenes Stück Kaninchendraht, das um den Stiel des Kürbisses gelegt wird.

Tipps:
– Wenn der Stängel eures Kürbisses länger ist als dieser, hält der Schmuck besser.
– Ihr könnt das Drahtgeflecht so herstellen, dass die Drähte unten offen herausstehen und sie etwas in die Schale hineindrücken, damit es fester sitzt. Dabei wird jedoch der Kürbis verletzt. Bleibt die Außenhaut intakt, hält sich der Kürbis länger. Ich habe den Ring nur locker aufgelegt.
Da hinein habe ich ein Stück Steckschaum gelegt, das ich vorher gut gewässert habe.
Herkömmlicher Steckschaum ist umstritten, weil er nicht umweltfreundlich ist. Ich werfe ungern etwas weg und habe diesen Rest noch im Keller gefunden. Kaufen würde ich ihn nicht mehr. Es soll alternativen Steckschaum geben, der nicht zu Mikroplastik wird.
Anstelle der Steckmasse könnt ihr für wenige frische Blüten Blumenröhrchen für die Floristik zwischen den Füllmaterialien verstecken oder auf frische Blüten verzichten und nur mit Trockenblumen arbeiten beziehungsweise mit solchen Materialien, die auch eingetrocknet gut aussehen.

Nun stecke ich einige Heidezweige, die ich für mehr Halt unten mit feinem Draht zusammenbinde, und Zweige von der Stacheldrahtpflanze in den Drahtring.

Danach folgen Teilstücke von Hortensienblüten …

… bis der Drahtring vollständig bedeckt ist:

Für "Zutaten" wie Hortensien, Stacheldraht und Heide ist es nicht wichtig, dass sie mit Wasser versorgt werden. Sie trocknen ein und bleiben lange schön. Da sie sehr leicht sind, sollten sie jedoch fest im Draht sitzen, damit sie nicht herausrutschen. Besonders von der Hortensie solltet ihr lieber etwas mehr verwenden, da sie beim Eintrocknen etwas schrumpfen kann.

Nun kommen die "Stars" hinein: die Blüten von Dahlien, Zinnien, Strohblumen oder anderen Herbstblühern. Achtet bei den frischen Blumen darauf, dass ihre Stiele im Steckschwamm Halt und Feuchtigkeit finden.

Die Dahlien können einen Kranz ringsherum bilden oder unregelmäßig verteilt sein, ganz nach eurem persönlichen Geschmack. Ich habe sie nicht regelmäßig verteilt, weil es mir natürlicher erscheint.

Die Samenstände der Jungfer im Grünen (Nigella damascena) habe ich in Tuffs zu mehreren arrangiert:

Ein paar Efeuranken dürfen locker herunter hängen und bringen mehr Natürlichkeit in die Deko. Ich finde, der weiße Rand der Blätter passt perfekt zum hellen Kürbis.

Hier sieht man, dass die Dahlienblüten nicht regelmäßig verteilt sind:

Und noch ein paar Tipps zur Haltbarkeit:
– An einem geschützten Ort ist die Deko natürlich dauerhafter als wenn sie Wind und Regen ausgesetzt ist. Bei uns steht sie unter dem Glasdach auf der Terrasse.
– Bekommt der Kürbis Frost ab, wird er matschig. Wenn Nachtfröste vorausgesagt sind, könnt ihr ihn vorübergehend an einen frostfreien Ort stellen, damit die Deko länger schön bleibt.
Mit etwas Moos, einem kleinen Kürbis und weiteren Hortensienblüten könnt ihr nun das fertige Gesteck arrangieren. Mit Windlichtern ergänzt zaubert es eine heimelige Atmosphäre auf euren Terrassentisch:

Einen Beitrag über weitere herbstliche Deko findet ihr im Beitrag "Herbstliche Floristik: Kränze und Gestecke in der Gärtnerei Marx"
Wie immer freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, mir unten einen Kommentar zu hinterlassen. Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, kommt gut durch die stürmischen Tage!
Herzliche Grüße
eure Susanna




8 Kommentare
Vielen Dank für die wunderschönen Impressionen. Ganz bezaubernd finde ich dieses Jahr wirklich die Kürbisdeko mit dem Hasendraht obenauf … hier kann Frau ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Auch die gräulichen und weißen Nuancen mag ich total gerne. Der klassische orangene Kürbis ist dieses Jahr bei mir gar nicht vertreten. Ein schöner Beitrag Susanna!
Liebes Grüssleeee Caro
Die Kürbisdeko finde ich auch toll, weil man einfach alles quer durch den Garten verwenden kann, liebe Caro. Den orangen Kürbis hatte ich, habe ihn aber an einem dieser usseligen Tage kurzerhand zu Suppe verarbeitet – sie wärmt so schön …
Liebe Grüße und komm gut durch das stürmische Wochenende
Susanna
Your decorations are very beautiful! The last photo is so cozy and it looks so nice.
Kind regards, Marit
Thank you so much, Marit! It’s the time for hot tea and candlelight now and the candles make such a wonderful mood when seen from our livingroom window.
Best regards
Susanna
So ist Herbst poetisch und wunderbar! Ich habe mich dieses Jahr auch an den krass roten Ranken des Wilden Weins versucht. Nie wieder, während Efeu und Hagebutten immer noch wie eine Eins am Platz bleiben, haben sich die Blätter des Wilden Weins schon nach 2 Tagen zusammengerollt und sind längst abgefallen. Ich wünsche Dir einen wunderbaren restlichen Herbst mit Deiner schönen Deko. LG Wurzerl
Wie schade, dass deine Deko nicht gehalten hat. Zum Glück dekorieren die bunten Blätter den Garten auch so!
Liebe Grüße
Susanna
Liebe Susanna,
bei den tollen grauen und runzeligen Kürbissen werde ich auch immer an die geheimnisvollen Vanitas Stilleben aus der Barockzeit erinnert. Bei den italienischen Meistern findet man besonders beeindruckende Darstellungen.
Am besten gefallen mir die Kürbisse ohne jedes Beiwerk, einfach nur mehrere Sorten als Herbstschmuck zusammengestellt. Dein Beispiel mit den Hopfenranken gefällt mir allerdings auch gut.
Kürbisse als Dekoration haben den Vorteil, dass sie nicht weggeblasen werden – bei uns stürmt es auch gewaltig !
Lieber Gruß
Inge
Ja, diese Kürbisse haben etwas Besonderes, liebe Inge und die Formen und Farben sind an sich schon dekorativ. Meine Jungfernrebe hat der Wind schon zerzaust, aber der Kürbis auf der Terrasse steht geschützt.
Lass dich nicht wegwehen und komm wohlbehalten durch das Wochenende,
liebe Grüße
Susanna